Nach dem Förderstopp für „Solarstrom für Elektroautos“: Was jetzt?

Das Förderprogramm „Solarstrom für Elektroautos“ war für viele Privatpersonen ein entscheidender Anreiz zur Nutzung erneuerbarer Energien in Kombination mit Elektromobilität. Aufgrund einer neuen Schwerpunktsetzung im Bundeshaushalt 2024 wird die Förderung nun jedoch nicht fortgesetzt. Während die Fördermittel für bereits bewilligte Anträge in voller Höhe ausgezahlt werden sollen, können keine neuen Anträge mehr gestellt werden.

Für alle, die auf eine Fortsetzung der Förderung gehofft hatten, wirft diese Entscheidung viele Fragen auf: Was sind die Gründe für diesen Schritt? Welche Auswirkungen hat er auf Verbraucher, die Industrie und die Umwelt? Und vor allem: Welche Alternativen und Lösungen stehen nun zur Verfügung? In diesem Blogbeitrag informieren wir Sie über die Gründe und Details des Förderstopps. Außerdem zeigen wir Ihnen Alternativen auf, mit denen Sie trotzdem weiterhin von den Vorteilen, die sich aus Solarstrom und Elektromobilität ergeben, profitieren können.

Welche Förderungen wurden eingestellt und warum?

Die Förderung erneuerbarer Energien im Bereich der Elektromobilität hat in den letzten Jahren erheblich dazu beigetragen, die Anschaffung eines Elektroautos attraktiver zu machen. Eine wichtige Rolle spielte dabei das Förderprogramm 442 „Solarstrom für Elektroautos“ der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Es ermöglichte Besitzern von E-Autos, den Strom zum Laden ihres Fahrzeugs durch eine eigene Photovoltaikanlage selbst zu erzeugen. Dafür gab es Zuschüsse von bis zu 10.200 Euro für die Anschaffung und Installation einer eigenen Photovoltaikanlage, einer Wallbox und eines Stromspeichers.

Nicht alle Förderprogramme des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) werden nun jedoch im geplanten Umfang fortgeführt. Dazu gehört auch die KfW-Förderung „Solarstrom für Elektroautos“, obwohl nach Antragsschluss am 27.09.2023 zunächst zusätzliche Mittel in Höhe von 200 Millionen Euro in Aussicht gestellt wurden. Die Entscheidung, diese Förderung einzustellen, wirft die Frage auf: Warum?

Die Mittel des BMDV für das Jahr 2024 belaufen sich auf rund 3 Milliarden Euro, mit denen bereits bewilligte Anträge in voller Höhe ausbezahlt werden. Wenn Sie in der Vergangenheit also bereits einen Antrag eingereicht und eine Zusage erhalten haben, sind Sie vom Förderstopp nicht betroffen. 

Da in der Finanzplanung der Regierung jedoch ein Loch in Milliardenhöhe klafft, wurden die zusätzlich verfügbaren Mittel neu priorisiert. Ein Schwerpunkt liegt nun auf dem bundesweiten Ausbau der Tank- und Ladeinfrastruktur, um die Dekarbonisierung des Straßenverkehrs voranzutreiben. Dabei sollen Projekte wie das Deutschlandnetz eine verlässliche Grundversorgung für das Fahren von Elektro-Pkw sicherstellen. Diese Neuausrichtung der Förderpolitik hat direkte Auswirkungen auf die bisherige Förderung von Solarstrom für Elektrofahrzeuge.

Auswirkungen des Förderstopps

Die Einstellung der Förderung „Solarstrom für Elektroautos“ hat weitreichende Auswirkungen auf verschiedene Bereiche:

  1. Für Verbraucher: Besitzer von Elektroautos und potenzielle Käufer von Photovoltaikanlagen stehen durch den Förderstopp vor neuen Herausforderungen. Ohne die finanzielle Unterstützung durch das Förderprogramm 442 müssen sie die Kosten für die Anschaffung und Installation der Solaranlage und der Ladeinfrastruktur nun vollständig selbst tragen. Das führt zu höheren Investitionskosten für Privatpersonen und beeinträchtigt daher auch die Attraktivität von Solarstrom in Kombination mit Elektroautos.

  2. Für die Industrie: Die Entscheidung, die Förderung einzustellen, könnte auch die Hersteller von Solaranlagen, Wallboxen und Elektroautos betreffen. Weniger Anreize für die Verbraucher könnten zu einem Rückgang der Nachfrage führen, was sich negativ auf die Umsätze der Unternehmen auswirken würde.

  3. Für die Umwelt: Die Beendigung der Förderung kann auch langfristige Auswirkungen auf unsere Umweltziele und den Ausbau der Elektromobilität haben. Durch die Nutzung von Solarstrom können Elektroautos umweltfreundlicher betrieben werden, da sie weniger oder gar keine fossilen Brennstoffe verbrauchen. Dies trägt zur Verringerung der CO2-Emissionen bei und unterstützt die Bemühungen zur Bekämpfung des Klimawandels. Ohne finanzielle Anreize könnten jedoch weniger Menschen zum Umstieg auf Elektroautos motiviert werden, was die Erreichung der Umweltziele gefährdet.

Alternativen und weitere Fördermöglichkeiten für „Solarstrom für Elektroautos“

Die Einstellung der Förderung von Solarstrom in Kombination mit Elektroautos wurde von vielen Verbrauchern zunächst als Rückschlag empfunden. Dennoch gibt es auch weiterhin unterschiedliche Fördermöglichkeiten und Alternativen für die Anschaffung von Photovoltaikanlagen und Wallboxen:

  • Förderkredit „Erneuerbare Energien – Standard“ der KfW: Eine Möglichkeit ist der Förderkredit 270 „Erneuerbare Energien – Standard“ der KfW für Privatpersonen und Unternehmen. Dieser Kredit unterstützt die Errichtung, Erweiterung und Anschaffung von Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien wie Photovoltaikanlagen und Batteriespeicher. Zu beachten ist allerdings, dass die Zinsen in diesem Programm nicht mehr so günstig sind wie früher. Es kann daher sinnvoll sein, verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten zu vergleichen und gegebenenfalls alternative Finanzierungswege wie einen normalen Ratenkredit oder einen Baukredit zu prüfen.

  • Private und regionale Förderungen: Neben bundesweiten Förderungen gibt es eine Vielzahl von Fördermöglichkeiten auf privater und regionaler Ebene. Einige Bundesländer und Städte bieten eigene Förderprogramme zur Unterstützung von Photovoltaikanlagen an. So fördert beispielsweise Berlin die Anschaffung von Photovoltaikanlagen für Privatpersonen im Rahmen des Solar-Plus-Programms. Auch viele Städte und Gemeinden haben eigene Förderprogramme, die zusätzliche Zuschüsse, Steuervorteile oder andere Anreize bieten können. Die genauen Bedingungen und die Höhe der Förderung können je nach Standort variieren. Daher ist es ratsam, sich über die Möglichkeiten in der eigenen Region zu informieren.

  • Selbstfinanzierung: Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die Solarstromlösung und die Wallbox für Ihr Elektroauto ohne staatliche Förderung selbst zu finanzieren. Dies kann entweder durch den Einsatz von Eigenkapital oder durch die Aufnahme eines Privatkredits geschehen. Bevor Sie sich jedoch entscheiden, sollten Sie die Kosten und Einsparpotenziale sorgfältig abwägen und gegebenenfalls eine professionelle Beratung in Anspruch nehmen.

Handlungsempfehlungen und Tipps zur Nutzung von Solarenergie für Elektroautos trotz Förderstopp

Nach dem Auslaufen der Solarstromförderung für Elektroautos stellen sich viele Interessenten und Besitzer von Elektrofahrzeugen die Frage, wie sie dennoch von den Vorteilen der Solarenergie profitieren können. Wir haben dazu einige Tipps und Handlungsempfehlungen zusammengestellt:

  • Eigeninitiative ergreifen: Trotz des Förderstopps können Verbraucher aktiv werden und überlegen, wie sie die Nutzung von Solarenergie in Verbindung mit Elektrofahrzeugen vorantreiben können. Dies kann die Installation einer Photovoltaikanlage mit Batteriespeicher sein oder die Nutzung von Selbstversorgungsmodellen, um den Eigenverbrauch des erzeugten Solarstroms zu maximieren.

  • Informationen einholen: Es lohnt sich, sich über alternative Finanzierungsmöglichkeiten und lokale Förderprogramme zu informieren. Recherchieren Sie im Internet oder wenden Sie sich an lokale Behörden und Energieberatungsstellen, um herauszufinden, welche Möglichkeiten es in Ihrer Region gibt.

  • Langfristige Planung: Bei der Entscheidung über die Nutzung von Solarenergie für Elektroautos sollten langfristige Überlegungen im Vordergrund stehen. Berücksichtigen Sie die möglichen Kosten und Einsparungen über einen längeren Zeitraum und lassen Sie sich gegebenenfalls von Experten beraten.

Natürlich besteht auch auf Seiten der Politik Handlungsbedarf. Politische Entscheidungsträger müssen Maßnahmen ergreifen, um den Ausbau erneuerbarer Energien wie Photovoltaik im privaten Bereich weiter voranzutreiben. Dies kann beispielsweise durch die Einführung neuer Förderprogramme, den Ausbau von Netzanbindungen für erneuerbare Energien und die Vereinfachung von Genehmigungsverfahren geschehen. Nur so kann Solarenergie für Elektroautos trotz des Förderstopps weiter vorangetrieben und ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz und zur Energiewende geleistet werden.

Fazit: Herausforderungen und Chancen nach dem Förderstopp

Das Ende der Förderung für „Solarstrom für Elektroautos“ markiert einen Wendepunkt. Verbraucher stehen nun vor der Herausforderung, die Investitionskosten für Photovoltaikanlagen und Ladeinfrastruktur komplett selbst zu tragen. Trotzdem bieten alternative Fördermöglichkeiten und regionale Förderprogramme auch weiterhin gute Chancen, die Nutzung von Solarenergie für das Laden des eigenen Elektrofahrzeugs voranzutreiben.

Auch die Zukunft der Solarenergie für Elektroautos ist vielversprechend. Die steigende Nachfrage nach Elektrofahrzeugen und der Ausbau der Ladeinfrastruktur werden den Bedarf an erneuerbaren Energien weiter vorantreiben. Innovative Technologien wie bidirektionale Ladestationen und intelligente Energiemanagementsysteme bieten zusätzliche Möglichkeiten, die Integration von Solarenergie und Elektromobilität zu optimieren.

Insgesamt bietet die Kombination von Solarenergie und Elektromobilität ein enormes Potenzial, um die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern, die Luftqualität zu verbessern und den Klimawandel zu bekämpfen. Wenn Verbraucher, Industrie und Politik zusammenarbeiten, können wir diesen Wandel beschleunigen und eine nachhaltige Zukunft für kommende Generationen sichern.

 

 

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