Welche Heizölsorten gibt es?

Das Angebot unterschiedlicher Heizölsorten auf dem Markt ist groß. Das liegt unter anderem daran, dass so gut wie jeder Energiehändler durch die Beimischung spezieller Additive zum Heizöl ein neues Produkt schafft. Grundsätzlich sind bei jedem Heizölhändler meist folgende Heizölsorten erhältlich:

  • Heizöl EL schwefelarm
    Schwefelarmes Heizöl ist in Deutschland seit 2008 zum Standard geworden. Seitdem beträgt der mögliche Höchstwert an Schwefel 50 mg/kg. Diese Richtwerte sind in der deutschlandweit geltenden Norm DIN 51603-1 für schwefelarmes Heizöl vorgegeben. Der niedrige Schwefelgehalt hat dabei aufgrund der sowohl schadstoff- wie auch emissionsärmeren Verbrennung nicht nur positive Effekte auf die Umwelt, sondern wirkt sich auch vorteilhaft auf die Langlebigkeit der Heizungsanlage und den Verbrauch aus.

  • Bioheizöl – Heizöl EL – A – Bio – 10
    Bioheizöl besteht grundsätzlich ebenfalls aus gewöhnlichem schwefelarmem, extraleichtem Heizöl. Jedoch ist dieser Heizölsorte zu einem gewissen Anteil ein Flüssigbrennstoff beigemischt, welcher aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnen wird. Bei diesen Rohstoffen handelt es sich beispielsweise um Raps oder Sonnenblumen. Mithilfe chemischer Prozesse und durch den Einsatz von Methanol werden neue chemische Strukturen erzeugt. Das Erzeugnis dieser Prozesse ist als Biodiesel bekannt. Aber auch die Bezeichnung FAME (Fettsäuremethylester) ist geläufig. Bioheizöl ist das Resultat aus der Vermischung dieses Flüssigbrennstoffs mit dem handelsüblichen Heizöl. Allerdings liegt der biogene Anteil des Bioheizöls meist lediglich zwischen 3 und 10 Prozent.

  • Premiumqualität
    Bei so gut wie jedem Heizölanbieter ist auch eine Heizölsorte unter der Bezeichnung Premium zu finden. Gegebenenfalls weisen diese Sorten auch andere markenspezifische Namen auf. Diese Heizölsorten enthalten zusätzliche hochwertige Additive, die ganz gezielt die Eigenschaften des Produkts verbessern. So sorgen die Additive beispielsweise für eine deutlich längere Lagerdauer, die Überdeckung des klassischen Heizölgeruchs oder für merklich weniger Ablagerungen in der Heizungsanlage.
Gut zu wissen

Die Buchstaben in den gängigen Bezeichnungen haben unterschiedliche Bedeutungen:

  • EL: Extraleicht
  • A: Alternativ
  • B: Bioanteil (die Zahl nach dem Buchstaben B gibt Aufschluss über den biogenen Anteil, der im Bio-Heizöl enthalten ist)
  • P: Paraffinisches Heizöl

 

Welche Additive gibt es für Heizöl?

Heizöl wird mit speziellen Zusatzstoffen angereichert, um bestimmte positive Eigenschaften des Heizöls zu unterstützen. Folgende Additive kommen an häufigsten zum Einsatz:

  • Fließverbesserer und Frostschutz
    Fließverbesserer werden in Heizölen eingesetzt, um das Wachstum von Paraffinkristallen zu vermindern. Dadurch sorgen sie für bessere Fließeigenschaften. Diese machen sich auch bei Minusgraden bemerkbar, wodurch die Fließverbesserer insbesondere als Frostschutz zum Einsatz kommen. Grundsätzlich wird dieses Additiv bereits während der Raffinerie dem Heizöl beigemischt. Steht der Tank jedoch im Freien oder sind die Leitungen nicht vor Kälte geschützt, kann die Beimischung dieses Additivs auch nachträglich sinnvoll sein. Die spätere Beifügung von Additiven nennt sich Einzeladditivierung.

  • Biozide
    Biozide weisen eine keimtötende Wirkung auf. Mikroorganismen wie Pilze und Bakterien können sich aufgrund dieses Effekts nicht ausbreiten. Die Alkalität der Biozide neutralisiert die Entstehung von Säuren, die mit mikrobakteriellem Wachstum einhergeht. Dadurch sind Biozide besonders wirksam als Korrosionsschutz.

  • Geruchsneutralisierend
    Additive, die geruchsneutralisierend wirken, sorgen dafür, dass der typische Heizölgeruch überdeckt wird. Insbesondere bei der Betankung macht sich die Wirkung dieser Additive bemerkbar.

  • Stabilitätsverbesserer
    Diese Additive haben einen positiven Effekt auf die thermische Stabilität und das Langzeitlagerverhalten von Heizöl. Sie verzögern die Bildung von Alterungsprodukten. Der Einsatz dieser Additive ist grundsätzlich sinnvoll, da Heizöl einem natürlichen Alterungsprozess unterliegt. Bestimmte Faktoren wie Licht, Sauerstoff oder Wärme beschleunigen die Alterungsprozesse und sorgen dadurch im Tank für Verschmutzungen und Ablagerungen. Diese können sich negativ auf die Heizungsanlage auswirken. Zudem verbrauchen moderne Ölheizungen auch deutlich weniger Heizöl. Damit gehen längere Lagerzeiten einher. Aufgrund all dieser Aspekte ist der Einsatz von Stabilitätsverbesserern so gut wie immer sinnvoll.

  • Metalldeaktivatoren
    Auch Metallionen verursachen Alterungsprozesse. Um deren schnelles Voranschreiten zu verlangsamen, eignen sich Metalldeaktivatoren ideal als Additive im Heizöl.
Gut zu wissen

Frostschutz-Additive wie Fließverbesserer müssen dem Heizöl vor der Kristallbildung hinzugefügt werden. Eine nachträgliche Beimischung löst die bereits gebildeten Paraffinkristalle nicht direkt auf. Damit diese aufgelöst werden, ist zunächst eine Erwärmung des Heizöls notwendig. Erst wenn es erneut frostfrei ist, wirkt das Additiv.

 

Was ist klimaneutrales Heizöl?

Grundlegend gibt es zwei Möglichkeiten, wie die Treibhausemissionen von Heizöl reduziert werden können:

  • Biogene Komponenten
    Verminderte Treibhausgasemissionen sind durch die Beimischung von biogenen Komponenten möglich. Diese weisen einen geschlossenen Kohlestoffkreislauf auf und sind daher klimaneutral. Aufgrund der Tatsache, dass ein Teil des daraus resultierenden Heizöls aus diesem biogenen Anteil besteht, verbessert sich die Ökobilanz des Endprodukts.

  • Kompensationsprinzip
    Eine weitere Möglichkeit, die Treibhausgasemissionen zu kompensieren, ergibt sich aus der Investition in Projekte, die der Treibhausgasminderung dienen. Dies können beispielsweise Aufforstungen sein. So wird nicht direkt durch das Heizöl eine Reduzierung der Treibhausgasemissionen erreicht, sondern an anderer Stelle eine Kompensation vorgenommen. Dies ist beispielsweise durch den Kauf von Zertifikaten möglich.

Was sind CO2-Zertifikate?

Treibhausgase sind ein wesentlicher Faktor, der den Klimawandel begünstigt. Daher ist das wichtigste klimapolitische Ziel die Reduktion dieser Gase. Sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen sollen an der Umsetzung dieses Ziels mitarbeiten. Ein Instrument, um Betrieben die Mitarbeit zu ermöglichen, ist der Emissionshandel. Wenn ein Unternehmen CO2 an die Atmosphäre abgeben will, sind dafür in Europa Emissionsrechte erforderlich. 

Durch CO2-Zertifikate ist die Kompensation dieser Treibhausgasemissionen an einer anderen Stelle möglich. Ein CO2-Zertifikat steht dabei für eine Tonne Treibhausgase, die im Zuge eines Klimaschutzprojekts eingespart wurde. Nach Ablauf eines festgelegten Zeitraums ist das Unternehmen angehalten nachzuweisen, dass die gesamten abgegebenen Emissionen durch Zertifikate an anderer Stelle kompensiert wurden.

Gut zu wissen

Es ist nicht für alle Unternehmen verpflichtend, CO2-Zertifikate zu erwerben. Entsprechend dem Bundesumweltamt sind jedoch insbesondere große Energie- und Industrieanlagen, aber auch der Flugverkehr innerhalb der EU dazu verpflichtet.

 

 

Klimaneutrales Heizöl – Zukunftsaussichten

Damit die Erfüllung der Klimaschutzziele möglich ist, ist es notwendig, die Treibhausgasemissionen von flüssigen Brennstoffen in den nächsten Jahren auf null zu senken. Dafür sind bereits heute Öl-Brennwertgeräte verfügbar, die sehr hohe Anteile von biogenen Brennstoffen nutzen können. Einige erlauben sogar den Betrieb mit vollständig Treibhausgas-neutralem Heizöl. Dementsprechend ist es auch wahrscheinlich, dass die Heizölsorten in Zukunft einen immer größeren biogenen Anteil aufweisen werden.

 

Heizölsorten – Alle Informationen auf einen Blick: Fazit

Auf dem Markt sind aktuell zahlreiche unterschiedliche Heizölsorten vertreten. Die große Fülle des Angebots ist auf die unterschiedlichen Additivierungen und Mischungen mit biogenen Anteilen zurückzuführen. Energiehändler setzen ihren Heizölen Additive zu, die die positiven Eigenschaften des Heizöls unterstützen, und erzeugen dadurch ein hauseigenes Premiumprodukt, welches beispielsweise besonders lange Lagerzeiten aufweist oder auch bei Minusgraden hervorragende Fließeigenschaften hat. Abhängig vom Ausgangsprodukt und der Mischung an zugesetzten Additiven resultieren daraus verschiedene Heizölsorten. Auch die Beimischung eines biogenen Anteils hat dafür gesorgt, dass neue Heizölsorten auf dem Markt verfügbar sind. Diese Mischung ermöglicht deutlich niedrigere Treibhausgasemissionen bei den Bioheizölen. Dafür gibt es mittlerweile auch entsprechende Heizungsanlagen, die speziell für den Einsatz von Bio-Heizölen konzipiert wurden.

Als zuverlässiger Partner rund um das Thema Heizöl informieren wir Sie gerne über die verschiedenen Heizölsorten. Zögern Sie nicht, uns bei Fragen oder Anliegen diesbezüglich jederzeit zu kontaktieren! Unsere fachkundigen Mitarbeiter erreichen Sie telefonisch, via E-Mail und auch über unseren Live-Chat.

 

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