Ölheizung erneuern: Worauf man bei der Auswahl achten sollte 

Seit einigen Jahren besteht eine Austauschpflicht für ältere Ölheizungen, die Heizkessel betrifft, die älter als 30 Jahre sind. Diese Austauschpflicht basiert auf dem Gebäudeenergiegesetz (GEG), genauer gesagt §72, der besagt, dass alte Heizungen mit flüssigen oder gasförmigen Brennstoffen nicht mehr genutzt werden dürfen. Insbesondere betrifft dies sogenannte Konstanttemperaturkessel mit einer Leistung zwischen vier und 400 Kilowatt, da diese als besonders ineffizient gelten und sich ihre Heizleistung nur schlecht an die individuellen Bedürfnisse anpassen lässt. Dies bedeutet jedoch nicht, dass herkömmliche Ölheizungen vollständig verschwinden. Es wird weiterhin möglich sein, eine Ölheizung zu installieren, jedoch häufig in Kombination mit anderen Systemen wie beispielsweise einer Solarthermie. Darüber hinaus bestehen Ausnahmen für Gebäude, bei denen keine alternativen Heizmöglichkeiten vorhanden sind. 

 

Überblick über verschiedene Ölheizungstypen

Bei der Auswahl einer neuen Ölheizung stehen verschiedene Typen zur Verfügung, die jeweils ihre eigenen Vor- und Nachteile haben. Hier ist ein kurzer Überblick über einige gängige Ölheizungstypen:

  • Konventionelle Ölheizung: Die konventionelle Ölheizung arbeitet nach dem Prinzip der Verbrennung von Heizöl, um Wärme zu erzeugen. Sie zeichnet sich durch ihre einfache Technik und Installation aus, ist jedoch in der Regel weniger effizient als andere Heizungstypen. Eine naheliegende Lösung zur Erfüllung der Austauschpflicht ist die Modernisierung der Heizungsanlage. Anstatt auf ein völlig anderes Heizsystem umzustellen, können Besitzer bestehender Anlagen ihre alte Ölheizung durch eine neue ersetzen und dabei den vorhandenen Tank weiterhin nutzen. Es empfiehlt sich jedoch, einen Heizkessel mit Brennwerttechnik zu wählen. Wichtig ist auch zu beachten, dass diese Option nur noch bis Ende 2025 möglich ist. Die Kosten für einen neuen Ölbrennwertkessel namhafter Hersteller liegen in der Regel zwischen 4000 und 7000 Euro. Zusätzlich ist oft eine neue Verrohrung des Schornsteins erforderlich, um die Brennwerttechnik effektiv nutzen zu können. Vor der Entscheidung sollten die damit verbundenen zusätzlichen Kosten sorgfältig abgewogen werden, wobei auch der wirtschaftliche Aspekt eines Betriebs mit einem Pufferspeicher eine Rolle spielen kann.

  • Brennwertkessel: Ein Brennwertkessel nutzt die Kondensationswärme der Abgase, um den Wirkungsgrad zu steigern. Durch diese Technologie wird ein höherer Nutzungsgrad des eingesetzten Brennstoffs erreicht, was zu einer verbesserten Energieeffizienz und niedrigeren Heizkosten führt.

  • Hybridheizung: Eine Hybridheizung kombiniert die Vorteile verschiedener Heizungssysteme wie zum Beispiel einer Ölheizung und einer Wärmepumpe. Dadurch wird eine flexible und effiziente Wärmeversorgung ermöglicht. Die Hybridheizung schaltet je nach Bedarf zwischen den verschiedenen Wärmeerzeugern um, um den besten Wirkungsgrad zu erzielen.

  • Öl-Brennwert-Solar-System: Das Öl-Brennwert-Solar-System integriert zusätzlich zur Öl-Brennwerttechnik eine solarthermische Anlage. Die Sonnenenergie wird genutzt, um das Heizungswasser vorzuwärmen und somit den Heizölverbrauch zu reduzieren. Dies führt zu einer weiteren Steigerung der Energieeffizienz und einer Verringerung der Umweltauswirkungen.

Energieeffizienz und CO₂-Emissionen der Ölheizungstypen

Die verschiedenen Ölheizungstypen unterscheiden sich in Bezug auf ihre Energieeffizienz und die damit verbundenen CO₂-Emissionen. Konventionelle Ölheizungen haben in der Regel einen geringeren Wirkungsgrad und verursachen daher höhere CO₂-Ausstöße im Vergleich zu modernen Brennwertkesseln. Diese nutzen die Abgase, um zusätzliche Wärme zu gewinnen und arbeiten dadurch effizienter, was zu einer Reduzierung der CO₂-Emissionen führt. Hybridheizungen kombinieren Ölheizungen oft mit erneuerbaren Energien wie Solarenergie oder Wärmepumpen, und können so den CO₂-Ausstoß noch weiter verringern. Öl-Brennwert-Solar-Systeme nutzen ebenfalls die Sonnenenergie zur Unterstützung der Heizung und ermöglichen so eine noch effizientere und umweltfreundlichere Nutzung von Heizöl als Brennstoff. Es ist wichtig, die Energieeffizienz und die damit verbundenen CO₂-Emissionen der verschiedenen Ölheizungstypen zu berücksichtigen, um eine umweltfreundliche und nachhaltige Wahl zu treffen.

Die alte Ölheizung zu erneuern, lohnt sich also nicht nur aufgrund der gesetzlichen Einschränkungen, sondern auch der Umwelt zuliebe und weil Sie auf Dauer Heizkosten sparen. Dabei ist zu beachten, dass die genauen Bestimmungen und Ausnahmen je nach Land oder Region unterschiedlich sein können. Daher empfiehlt es sich, die spezifischen Vorschriften und Pläne Ihrer Region zu überprüfen, um sicherzustellen, dass Sie die geltenden Richtlinien für den Austausch oder die Installation einer Ölheizung korrekt einhalten.

 

Anforderungen an die Ölheizungserneuerung

Gemäß dem Klimaschutzprogramm der Bundesregierung dürfen ab Ende 2025 grundsätzlich keine neuen Ölheizungen mehr installiert werden. Danach ist nur noch der Einbau von Ölheizungen erlaubt, die erneuerbare Energien nutzen und mit ihnen kombiniert sind. Solche Anlagen sind förderfähig und können einen Zuschuss vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) erhalten. Eine ineffiziente Heizung ist sowohl für das Klima als auch für den Geldbeutel nachteilig. Daher kann ein Austausch der Heizung auch sinnvoll sein, wenn keine Austauschpflicht besteht. 

Bei der Ölheizungserneuerung gelten bestimmte technische Anforderungen, die je nach den regionalen Vorschriften und dem aktuellen Stand der Technik variieren können. Grundsätzlich sollten Sie aber die folgenden Aspekte beachten:

  • Effizienz: Eine moderne Ölheizung sollte möglichst effizient arbeiten, um den Brennstoffverbrauch zu minimieren und den Wirkungsgrad zu maximieren.

  • Umweltverträglichkeit: Die Erneuerung der Ölheizung sollte darauf abzielen, die Umweltauswirkungen zu reduzieren. Das bedeutet, dass die neue Anlage bestimmte Emissionsgrenzwerte einhalten muss, um die Luftqualität zu schützen und den CO₂-Ausstoß zu verringern.

  • Abgasanlage: Eine ordnungsgemäße Abgasanlage ist wichtig, um sicherzustellen, dass die Abgase der Ölheizung sicher und effektiv abgeführt werden. Dies beinhaltet die Auswahl des richtigen Schornsteins oder Abgassystems und gegebenenfalls eine Anpassung oder Neuausrichtung der Abgasführung.

  • Energieeffizienz und Regelungstechnik: Moderne Ölheizungen sollten über eine gute Regelungstechnik verfügen, um den Heizbetrieb optimal zu steuern und den Energieverbrauch zu reduzieren. 

Es ist wichtig, dass bei der Erneuerung Ihres Heizsystems die geltenden Vorschriften und Normen beachtet werden. Daher wird empfohlen, sich von einem Fachmann oder Heizungsinstallateur beraten zu lassen, damit alle technischen Anforderungen erfüllt werden und die neue Ölheizung den individuellen Bedürfnissen sowie den örtlichen Gegebenheiten entspricht.

 

Wichtige Faktoren bei der Auswahl der neuen Ölheizung

Bei der Auswahl einer neuen Ölheizung gibt es mehrere relevante Faktoren zu berücksichtigen:

  • Leistung und Größe: Es ist wichtig, eine Ölheizung und den entsprechenden Ölkessel mit der richtigen Leistung und Größe für Ihr Zuhause auszuwählen. Dies hängt von der Größe des Gebäudes, dem Wärmebedarf und anderen Faktoren ab. Eine zu kleine Heizung kann ineffizient arbeiten, während eine zu große Heizung unnötig hohe Betriebskosten verursacht.

  • Betriebskosten: Die Betriebskosten einer Ölheizung umfassen den Brennstoffverbrauch sowie eventuelle Ausgaben für Wartung und Reparaturen. Es ist ratsam, den geschätzten jährlichen Brennstoffverbrauch der Heizung zu überprüfen und dabei auch die langfristigen Kosten für Wartung und Service in die Kalkulation mit einzubeziehen.

  • Wartung und Service: Eine regelmäßige Wartung und professioneller Service sind wichtig, um eine optimale Leistung und Effizienz der Ölheizung sicherzustellen. Es ist ratsam, Hersteller oder Modelle zu wählen, bei denen ein zuverlässiger Kundendienst und eine gute Verfügbarkeit von Ersatzteilen gewährleistet sind.

  • Lebensdauer und Garantie: Die Lebensdauer einer Ölheizung kann je nach Modell und Qualität der Komponenten unterschiedlich ausfallen. Es empfiehlt sich, auf eine Heizung mit einer guten Garantie zu achten, die Ihnen einen langfristigen Schutz bietet.

Weitere Aspekte, die berücksichtigt werden sollten, sind die Effizienz der Heizung, Umweltauswirkungen und mögliche Zusatzfunktionen wie integrierte Warmwasserspeicher. Vergleichen Sie am besten verschiedene Modelle und Hersteller und lassen Sie sich von einem Fachmann beraten, um die beste Wahl für Ihre spezifischen Anforderungen und Bedürfnisse zu treffen.

 

Fazit: Erneuern Sie Ihre alte Ölheizung

Veraltete Wärmeerzeuger wie Ölheizungen verbrauchen mehr Energie als moderne Brennwertgeräte. Auch der Ausstoß von umweltschädlichen Stoffen ist höher. Der oftmals niedrigere Wirkungsgrad mit einem hohen Ölverbrauch treibt die Kosten auf der Abrechnung in die Höhe. Zudem sind Besitzer von Ölheizungen abhängig von den schwankenden Preisen auf dem Ölmarkt. Es ist also nicht nur dann sinnvoll, eine alte Ölheizung auszutauschen, wenn man gesetzlich dazu verpflichtet ist, denn die Erneuerung der Ölheizung bietet gleich mehrere Vorteile. Selbst wenn die Heizung „nur“ 20 Jahre alt ist, liegt sie in Bezug auf Effizienz weit hinter neuen Heizungsanlagen zurück. Eine moderne Heizung mit besserer Brennwerttechnik arbeitet eben deutlich effizienter. Es wird schneller warm, dafür aber weniger Heizöl benötigt. Dies führt nicht nur zu Einsparungen bei den Heizkosten, sondern schont auch die Umwelt.

Viele Hausbesitzer stellen sich die Frage, ob es sich lohnt, ihre Ölheizung aufgrund der Austauschpflicht zu erneuern oder ob es sinnvoller ist, direkt auf ein anderes Heizsystem umzusteigen. Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, da die Antwort von verschiedenen Faktoren wie dem Umfang der Modernisierungsmaßnahmen und den entstehenden Kosten abhängt. Obwohl die Installation einer Ölheizung ab dem Jahr 2026 nicht verboten wird, muss sie spätestens ab dann mit erneuerbaren Energien kombiniert werden. In Anbetracht zukünftiger Maßnahmen und umweltfreundlicher Heizmethoden kann es daher durchaus lohnenswert sein, gleich auf ressourcenschonende und energieeffiziente Heizanlagen, wie beispielsweise eine Solarthermie oder eine Pellet-Heizung, zu setzen und somit erneuerbare Energien zu nutzen.

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