Am heutigen Freitag werden auf der 61. Münchner Sicherheitskonferenz weitreichende Ankündigungen primär seitens der USA im Hinblick auf Handelszölle und den Russland-Ukraine-Konflikt erwartet. Auch Marktbeobachter aus der Ölindustrie blicken gespannt auf den Verlauf der drei Tage dauernden Konferenz. Indessen zeigt sich der Ölmarkt bislang insgesamt recht stabil, auch wenn sich im Wochenvergleich moderate Aufschläge bei den Preisen bemerkbar machen.
Nach einem gestrigen Preissturz am Ölmarkt verändert sich im Wochenvergleich kaum etwas bei den Ölpreisen. Die Ankündigung von Donald Trump, baldmöglichst Gespräche mit Wladimir Putin über ein Ende des Ukraine-Krieges führen zu wollen, hatte für einen spontanen Abwärtstrend bei den Future-Kontrakten gesorgt, vor allem, nachdem der Kreml das geplante Treffen offiziell bestätigt hatte. Derzeit aber sind die Märkte noch in einer Abwarteposition, sodass die Ölpreise im Vergleich zum Freitag vor einer Woche insgesamt kaum Veränderungen zeigen.
Börsenwerte
Bei der europäischen Nordseesorte Brent gibt es seit letztem Freitag keine nennenswerte Preisveränderung. Nach einer uneinheitlichen Richtung im Verlauf der ablaufenden Woche steht der Preis aktuell bei 75,16 USD und damit nur etwa 40 Cent höher als heute vor sieben Tagen. Eine praktisch identische Verteuerung ergibt sich für das US-amerikanische Pendant West Texas Intermediate (WTI): Die Sorte wird momentan mit 71,43 US-Dollar gehandelt – nach 71,02 USD am Freitagmorgen vergangener Woche.
Etwas deutlicher nach oben geht es gegenwärtig mit dem Preis für Gasöl. Nach einem Preisrückgang in der letzten Woche schlägt die Tonne heute wieder mit rund 7 US-Dollar mehr zu Buche und wird jetzt zu einem Preis von 715,25 USD gehandelt. Alles in allem behauptet sich der Euro im Vergleich zum US-Dollar: Unsere Gemeinschaftswährung steht zurzeit bei einem Kurs von 1,0469 USD.
(Börsenwerte vom 14.02.2025, 08:33 Uhr)
Hintergründe
Die EIA korrigiert die Ölpreisprognosen in ihrem Monatsbericht leicht nach oben – und das, obwohl die Behörde von einem Angebotsüberschuss von 0,42 Millionen Barrel pro Tag ausgeht. Welche Richtung die OPEC in der aktuellen Situation einschlagen möchte, bleibt weiterhin ungewiss, denn die von der Organisation erdölexportierender Länder immer wieder in Aussicht gestellte Fördererhöhung lässt noch immer auf sich warten.
Die Nachricht, dass die US-Regierung in Saudi-Arabien schon bald direkte Verhandlungen mit Russland über eine möglichst rasche Beilegung des Ukraine-Konflikts führen will, und damit erstmals seit Jahren eine realistische Aussicht auf Frieden in der Region besteht, hat sofort Druck auf die Ölpreise ausgeübt. Hier rücken vor allem Hoffnungen auf ein Ende der US-Sanktionen gegen russische Ölexporte in den Fokus. Außerdem hat Donald Trump seine Zollpolitik noch einmal verschärft und am gestrigen Donnerstag weitere Einfuhrabgaben gegen Länder verabschiedet, die ihrerseits Zölle auf US-Waren erheben.
Der aktuelle Wochenbericht des US-Energieministeriums weist weiterhin steigende Rohölbestände aus. Auch der Absatz von Heizöl geht zurück, nicht zuletzt bedingt durch das allmähliche Abflauen der Kältewelle in den USA. Gleichzeitig sinken aufgrund unerwartet hoher US-Inflationsdaten die Hoffnungen auf weitere kurzfristige Zinssenkungen, in deren Folge sowohl das Wirtschaftswachstum angekurbelt als auch der Verbrauch von Öl erhöht werden könnten.
Trotz dieser turbulenten Zeiten bleiben die Heizölpreise auch in Deutschland bislang stabil und starten heute Morgen kaum verändert in den letzten Handelstag der Woche. Aus morgendlicher Sicht wird aktuellen Preistendenzen zufolge lediglich mit einem leichten Anstieg von etwa einem halben Cent je Liter erwartet. Mit einem Literpreis von 97,70 Cent kostet Heizöl zur Stunde zwar ein paar Cent mehr als am vergangenen Freitag, der Preis liegt damit erfreulicherweise aber immer noch unter dem Niveau vom Februar 2024 – und das trotz der seit Anfang des Jahres erhöhten CO2-Abgabe.