Die Ölpreise stehen auch in der 9. Kalenderwoche unter Druck und fallen im Wochenvergleich weiter nach unten, erreichten Mitte der Woche gar ein Jahrestief. Trotz leichter Erholung seit dem gestrigen Donnerstag und eines schwachen Eurokurses bleibt Heizöl auch hierzulande auf einem äußerst günstigen Preisniveau.
Auch in dieser Woche bestimmen unter anderem Ankündigungen aus dem Weißen Haus die Ölpreise. Neben der Bekanntgabe von Donald Trump, die Chevron-Exportlizenz für venezolanisches Öl kündigen sowie nun doch Handelszölle in Höhe von 25 Prozent auf Importe aus der Europäischen Union einführen zu wollen, stützen auch die aktuellen Ölbestandsdaten aus den USA den Ölpreis – allerdings im Moment noch auf einem vergleichsweise sehr niedrigen Level.
Börsenwerte
Bergab ging es in dieser Woche mit den Kontrakten der europäischen Nordseesorte Brent. Trotz einer Stabilisierung zum Ende der Handelswoche kostet das Barrel zur Stunde mit 72,92 USD nochmals etwas weniger als heute vor einer Woche. Noch deutlicher gibt der Preis für das US-amerikanische Pendant West Texas Intermediate (WTI) nach: Mit derzeit 69,65 US-Dollar je Fass verbilligt sich die Sorte um knapp 3 Dollar gegenüber letztem Freitag und fällt somit unter die 70-Dollar-Marke.
Auch Gasöl verliert an den Märkten an Wert: Nach 728 USD vor einer Woche schlägt die Tonne heute Morgen nur noch mit 693 US-Dollar zu Buche. Unsere Gemeinschaftswährung Euro zeigt sich zunehmend schwächer und wird aktuell zu einem Kurs von 1,0396 Dollar gehandelt. Hier machen sich unter anderem schon langsam die Zollankündigungen Donald Trumps für den EU-Raum bemerkbar.
(Börsenwerte vom 28.02.2025, 09:11 Uhr)
Hintergründe
Der internationale Ölmarkt blickt gespannt auf die Entwicklungen in den USA – nicht zuletzt auf die Verhandlungen Washingtons mit der Ukraine um die Erschließung von Bodenschätzen in dem kriegsgebeutelten Land. Bei dem Rohstoffabkommen geht es neben der Ausbeutung der für die Vereinigten Staaten so wichtigen Seltenen Erden natürlich auch um weitere Ölvorkommen. Preisdrückend wirken sich momentan auch die weiteren Verhandlungen der USA mit Russland über ein Ende des Ukraine-Konfliktes aus. So steigt die Hoffnung auf wieder höhere russische Ölexporte.
Aber auch die zuletzt eher enttäuschenden Konjunkturdaten aus Amerika und Europa schrauben die Ölpreise noch weiter nach unten. Zudem schwächelt die Ölnachfrage auf dem asiatischen Markt. Die Öleinfuhren Chinas sanken in den letzten acht Wochen im Vergleich zum Vorjahr um täglich 840.000 Barrel und liegen damit derzeit bei durchschnittlich noch 10,4 Millionen Barrel pro Tag.
Noch immer im Fokus der Ölpreiskalkulation steht auch der ursprüngliche Plan der OPEC+, die Fördermenge ab dem zweiten Quartal 2025 zu erhöhen. Aufgrund der Entwicklung der aktuell schwachen Ölpreise wird dieser Schritt jedoch von Analysten zunehmend in Frage gestellt. Allen voran Saudi-Arabien ist bemüht, die Notierungen sogar eher mit Quotensenkungen auf einem stabilen Niveau zu halten.
In Deutschland starten die Heizölpreise heute im Vergleich zum gestrigen Donnerstag zwar mit leichten Aufschlägen in den Tag – im Wochenvergleich geht es aber noch einmal nach unten mit den Kontrakten. Ersten Preistendenzen zufolge ist am heutigen Freitagmorgen ein Tagesplus in einer Größenordnung von einem halben bis einem Cent je Liter zu erwarten. Der momentane Literpreis für Heizöl steht bei 96,60 Cent und damit knapp 2 Euro unter dem Wert von heute vor einer Woche. Damit bewegen sich die Notierungen merklich unter dem Vergleichszeitraum der letzten drei Jahre. Für Kunden bietet sich somit weiterhin eine gute Gelegenheit, ihren Heizöltank aufzufüllen.