Erneuerbare-Energien-Gesetz 2024 (EEG): Aktuelle Regelungen und ihre Auswirkungen

Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) ist eine wichtige Regelung für die Nutzung sauberer Energien wie Sonnen- und Windkraft in Deutschland. Sein Ziel ist es, den Anteil erneuerbarer Energien am Gesamt-Energiemix deutlich zu erhöhen und damit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Seit seiner Einführung im Jahr 2000 ist das EEG daher ein Eckpfeiler der nationalen Klimapolitik. Es regelt unter anderem, wie erneuerbare Energien ins Stromnetz eingespeist und vergütet werden. Während das EEG anfangs nur aus wenigen Regelungen bestand, enthält es heute mehr als 100 Paragrafen und wurde über die Jahre kontinuierlich über sogenannte EEG-Novellen ergänzt und erweitert. 

Das EEG hat auch im Jahr 2024 einige wichtige Änderungen erfahren, die nicht nur die großen Energiekonzerne betreffen, sondern auch Sie als Privatperson, wenn Sie planen, Solarstrom für Ihr Haus zu nutzen. In diesem Artikel möchten wir Ihnen daher einen umfassenden Überblick über die aktuellen Änderungen im EEG 2024 geben. Dabei werden wir nicht nur auf die gesetzlichen Ziele und wesentlichen Neuerungen eingehen, sondern auch die konkreten Auswirkungen auf Ihre Möglichkeiten zur Nutzung erneuerbarer Energien beleuchten. Wir möchten Ihnen helfen, zu verstehen, was das EEG 2024 für Sie bedeutet, und wie Sie davon profitieren können.

Ziele und Neuerungen des EEG 2024

Das EEG ist ein zentrales Instrument zur Förderung erneuerbarer Energien in Deutschland und spielt eine entscheidende Rolle bei der Umsetzung der Energiewende. Mit der letzten EEG-Novelle wurden 2023 ambitionierte Ziele gesetzt, die nun 2024 weiter verfolgt werden.

Gesamtziele des EEG

Das EEG verfolgt verschiedene Gesamtziele, die auf internationalen Vereinbarungen wie dem Pariser Klimaabkommen basieren. Dazu gehören die Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius und das ehrgeizige Ziel, bis 2030 mindestens 80 Prozent des Bruttostroms aus erneuerbaren Energien zu gewinnen. Ein weiteres wichtiges Ziel ist die Verringerung der Abhängigkeit von fossilen Energieträgern.

Änderungen seit dem 01. Februar 2024

Das EEG wird regelmäßig erweitert und ergänzt, um den Betrieb von Photovoltaikanlagen einfacher und vor allem wirtschaftlicher zu machen. Im vergangenen Jahr hat die Bundesregierung erneut einige Neuerungen beschlossen, die 2024 in Kraft getreten sind:

  • Halbjährliche Verringerung der Einspeisevergütung: Die schlechte Nachricht vorweg: Die Höhe der Einspeisevergütung wird ab 2024 halbjährlich um jeweils 1 Prozent gegenüber dem vorherigen Wert abgesenkt. Der Gesetzgeber begründet die stufenweise Absenkung der Einspeisevergütung mit sinkenden Preisen für Photovoltaikanlagen. Wir gehen im nächsten Kapitel noch detaillierter auf dieses Thema ein.

  • Volleinspeisung von bis zu 100 Prozent möglich: Die bisherige Beschränkung, dass maximal 70 Prozent des erzeugten Stroms aus der eigenen Photovoltaikanlage ins Netz eingespeist werden darf, wurde aufgehoben. Anlagenbetreiber haben nun die Möglichkeit, bis zu 100 Prozent ihres selbst erzeugten Solarstroms in das öffentliche Stromnetz einzuspeisen.

  • 0 Prozent Umsatzsteuer: Stromspeicher und PV-Anlagen bleiben auch 2024 vollständig von der Umsatzsteuer befreit, was die Kosten für Anschaffung und Installation von Solaranlagen senkt und die Wirtschaftlichkeit verbessert.

  • PV-Anlagen im Garten oder auf dem Carport: Auch PV-Anlagen, die nicht auf dem Hausdach installiert werden, können nun eine Einspeisevergütung erhalten, sofern das Hausdach für die Installation ungeeignet ist und alle baurechtlichen Anforderungen eingehalten werden. Dies erweitert die Möglichkeiten für die Installation von Solaranlagen und fördert die dezentrale Energieerzeugung.

  • Befreiung von der Einkommensteuer bis 30 kWp: Gewinne aus PV-Anlagen mit einer Leistung von weniger als 30 kWp bleiben für Einfamilienhäuser und Gewerbeimmobilien von der Einkommensteuer befreit. Dies erhöht die Attraktivität von Solarinvestitionen für Privatpersonen und kleine Unternehmen.

  • Zwei Anlagen auf einem Dach: Auf einem Dach können nun zwei unterschiedliche PV-Anlagen betrieben werden, die jeweils eine eigene Einspeisevergütung erhalten (z. B. für Volleinspeisung und Überschusseinspeisung). Diese Flexibilität ermöglicht es Anlagenbetreibern, verschiedene Technologien zu kombinieren und die Effizienz ihrer Anlagen zu maximieren. Voraussetzung ist jedoch, dass die Anlagen technisch voneinander getrennt sind und über einen jeweils eigenen Stromzähler verfügen.

Einspeisevergütungen im Detail

Eine Photovoltaikanlage produziert Solarstrom, der entweder direkt im eigenen Haushalt genutzt oder in das öffentliche Stromnetz eingespeist werden kann. Wird überschüssiger Strom aus Ihrer Photovoltaikanlage in das Stromnetz geleitet, erhalten Sie dafür von Ihrem Netzbetreiber die sogenannte Einspeisevergütung. Diese Vergütung wird pro Kilowattstunde berechnet und ist im EEG festgelegt.

Die Höhe der Einspeisevergütung wird regelmäßig angepasst und ist zeitlich befristet. Sie hängt von verschiedenen Faktoren ab, unter anderem:

  • dem Datum, an dem die Anlage offiziell in Betrieb genommen wurde
  • der maximalen Leistung der Anlage (angegeben in kWp)
  • ob nur der überschüssige Strom (Überschusseinspeisung) oder der gesamte erzeugte Strom (Volleinspeisung) eingespeist wird

Wie bereits erwähnt, sinkt ab diesem Jahr die Einspeisevergütung halbjährlich um ein Prozent. Das bedeutet beispielsweise, dass eine Anlage, die am 01.02.2024 in Betrieb genommen wurde, eine Vergütung von 8,1 Cent pro kWh erhält. Wird die Anlage hingegen ab dem 01.08.2024 betrieben, beträgt die Einspeisevergütung nur noch 8,0 Cent pro kWh. Der festgelegte Satz gilt dann für die Dauer von 20 Jahren ab Inbetriebnahme. Wenn Sie Ihre Anlage also am 01.02.2024 in Betrieb genommen haben, erhalten Sie für die nächsten 20 Jahre eine Einspeisevergütung in Höhe von 8,1 Cent.

Hier finden Sie eine Übersicht über die Höhe der Einspeisevergütung für PV-Anlagen, die zwischen dem 01.02. und dem 31.07.2024 in Betrieb genommen wurden bzw. werden: 

Größe der PV-Anlage Überschusseinspeisung Volleinspeisung
Bis 10 kWp 8,11 Cent/kWh  12,87 Cent/kWh
15 kWp 7,75 Cent/kWh 12,17 Cent/kWh
20 kWp 7,57 Cent/kWh 11,83 Cent/kWh
30 kWp 7,39 Cent/kWh 11,48 Cent/kWh



Auswirkungen der EEG-Änderungen 2024

Wenn Sie sich für die Anschaffung einer Photovoltaikanlage interessieren, sollten Sie also berücksichtigen, dass die Einspeisevergütung halbjährlich sinkt und dies in Ihre Überlegungen, wann Sie eine Solaranlage anschaffen möchten, einbeziehen.

Die Entscheidung zwischen Eigenverbrauch und Einspeisung hängt von verschiedenen Faktoren ab, unter anderem von der Höhe Ihrer individuellen Einspeisevergütung, dem Stromverbrauch im Haushalt, der Größe der Photovoltaikanlage und den regionalen Strompreisen. Insbesondere nach dem starken Anstieg der Strompreise kann sich der Eigenverbrauch besonders lohnen.

Um die wirtschaftlichste Lösung zu finden, empfiehlt sich eine individuelle Berechnung des Eigenverbrauchsanteils und der zu erwartenden Einspeisevergütung. Dabei können auch moderne Energiespeicher eine wichtige Rolle spielen, indem sie überschüssigen Solarstrom zwischenspeichern und zu verbrauchsstarken Zeiten zur Verfügung stellen.

Insgesamt hat das EEG 2024 Auswirkungen sowohl auf die Betreiber von Photovoltaikanlagen als auch auf die Energiewende in Deutschland. Die Absenkung der Einspeisevergütung und die steigende Attraktivität des Eigenverbrauchs stellen neue Herausforderungen, aber auch Chancen dar, um die Nutzung erneuerbarer Energien klimagerecht weiter voranzutreiben.

Praktische Tipps für PV-Anlagenbetreiber

Damit Sie die neuen Regelungen des EEG 2024 optimal nutzen und von den Vorteilen der Solarenergie profitieren können, haben wir hier einige praktische Tipps für Sie zusammengestellt:

  • Eigenverbrauch optimieren: Maximieren Sie den Eigenverbrauch Ihres Solarstroms, indem Sie elektrische Geräte zu sonnigen Tageszeiten betreiben oder den Verbrauch mit Hilfe intelligenter Steuerungssysteme an die Solarproduktion anpassen.

  • Energiespeicher nutzen: Investieren Sie in einen Energiespeicher, um überschüssigen Solarstrom zu speichern und später zu nutzen, wenn die Sonne nicht scheint. Ein Batteriespeicher erhöht den Eigenverbrauchsanteil und maximiert die Unabhängigkeit von externen Stromlieferanten.

  • Standortoptimierung: Achten Sie bei der Planung Ihrer PV-Anlage auf einen optimalen Standort mit möglichst hoher Sonneneinstrahlung und wenig Verschattung durch Bäume oder Gebäude.

  • Fördermöglichkeiten prüfen: Informieren Sie sich über regionale Förderprogramme und Unterstützungsangebote für den Kauf und die Installation von Photovoltaikanlagen. Oft gibt es finanzielle Anreize oder Zuschüsse, die die Investitionskosten reduzieren können.

  • Lassen Sie sich professionell beraten: Holen Sie sich professionelle Unterstützung von erfahrenen Solarexperten oder Energieberatern, um die optimale Konfiguration und Dimensionierung Ihrer PV-Anlage zu ermitteln. Eine fachgerechte Beratung kann Ihnen helfen, Fehler zu vermeiden und die Rentabilität Ihrer Investition zu maximieren.

Fazit: Die Zukunft der Energie – Chancen und Herausforderungen

Die Neuerungen des EEG 2024 sind ein wichtiger Schritt hin zu einer nachhaltigeren Energieversorgung in Deutschland. Durch die Förderung erneuerbarer Energien und die Anpassung der Rahmenbedingungen für Photovoltaikanlagen eröffnen sich sowohl für Privatpersonen als auch für die Energiewirtschaft neue Möglichkeiten.

Die Absenkung der Einspeisevergütung stellt zwar eine Herausforderung für PV-Anlagenbetreiber dar, gleichzeitig bieten die erhöhte Flexibilität bei der Einspeisung, die Steuerbefreiung für Kleinanlagen und die Möglichkeit der Nutzung von PV-Anlagen im Garten oder auf Carports attraktive Chancen.

Wichtig ist jedoch, dass potenzielle Anlagenbetreiber die aktuellen Änderungen im EEG berücksichtigen und den optimalen Zeitpunkt für die Installation einer Photovoltaikanlage sorgfältig abwägen. Eine professionelle Beratung kann dabei helfen, die individuellen Bedürfnisse und Rahmenbedingungen optimal zu berücksichtigen. Mit kluger Planung und dem richtigen Know-how können sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen von den Vorteilen der Solarenergie profitieren und zudem etwas Sinnvolles für den Klimaschutz tun.

 

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