Was sind Holzpellets?

Bei Holzpellets handelt es sich um Holzreste, die zu zylindrischen Holzteilchen gepresst werden. Die Holzreste, die dafür zum Einsatz kommen, stammen hauptsächlich aus der Holzverarbeitungsindustrie. Obwohl häufig lediglich der Begriff Pellets verwendet wird, lassen sich dennoch verschiedene Pellet-Sorten unterscheiden. Neben Pellets aus Holz gibt es auch Pellets aus Stroh, Halm, Torf, Olivenkernen und Kokosschalen. Es existiert eine Vielzahl biogener Pellets.

In der Regel weisen die stäbchenförmigen, zylindrischen Holzpellets einen Durchmesser von unter 25 Millimetern auf. Liegt der Durchmesser über diesem Maß, wird die Bezeichnung Holzbriketts verwendet. Die Normierung der Holzpellets ermöglicht die vollautomatische Funktion von Pelletkesseln und -öfen.

 

Der Herstellungsprozess von Holzpellets

Neben Abfallprodukten der Holzindustrie wie beispielsweise Sägespänen und Sägemehl wird auch Stammholz für die Pelletherstellung verwendet. Dementsprechend bestehen sie komplett aus Holz. Der Herstellungsprozess der Holzpellets gliedert sich in drei Hauptschritte:

  • Zerkleinerung von Holzabfällen
    Die Holzabfälle aus den Holzverarbeitungsbetrieben werden zunächst zerkleinert. Dazu kommen Hammermühlen zum Einsatz. Durch sie werden die Holzabfälle grob gemahlen.

  • Trocknung
    Bevor der Herstellungsprozess weitergeführt werden kann, muss die gemahlene Holzmenge trocknen. Idealerweise befindet sich ein Biomasseheizwerk (BmHW) in der unmittelbaren Nähe. Die dort entstehende Wärme kann für die Trocknung der gemahlenen Holzreste genutzt werden und den Herstellungsprozess dadurch energieeffizienter gestalten.

  • Formgebung der Holzpellets
    Die Formgebung der Holzpellets erfolgt mithilfe einer Pelletieranlage. Unter Aufwendung von Druck wird die getrocknete Holzmasse durch Stahlmatrizen gepresst. Diese verfügt über Bohrungen, die den gewünschten Durchmesser der Pellets vorgeben. Der dabei aufgewendete Druck sorgt für die Erwärmung der Holzmasse. Der holzeigene Stoff Lignin verflüssigt sich während dieses Vorgangs und wirkt im weiteren Verlauf als Bindemittel. Die erzeugten Pelletstränge werden durch ein Abstreifmesser auf die gewünschte Länge zugeschnitten.

Gut zu wissen

Neben dem holzeignen Bindemittel Lignin kommen auch weitere Bindemittel wie beispielsweise Roggenmehl oder Melasse zum Einsatz. Ihr Anteil im fertigen Produkt kann zwischen 0,2 und 2 Prozent betragen.

 

 

Vorteile der Pelletierung

Die Pelletierung bietet zahlreiche Vorteile gegenüber anderen biogenen Festbrennstoffen:

  • Höhere Schüttdichte
    Dadurch, dass die Abfallprodukte der Holzindustrie zu Pellets gepresst werden, ist der Transport deutlich einfacher. Zum einen lässt sich mehr Material pro Kubikmeter transportieren, zum anderen lassen sich die Presslinge aufgrund ihres Gewichts über Luftströme schnell und unkompliziert in Silos oder Lagerbehälter einfüllen.

  • Staubentwicklung
    Lose Holzspäne bieten ebenfalls eine höhere Schüttdichte als beispielsweise Holzscheite, weisen aber eine hohe Staubentwicklung und die Gefahr einer Staubexplosion auf. Bei Holzpellets bestehen diese Risiken nicht.

  • Dosierbarkeit und Automatisierung
    Während unterschiedlich große und dichte Holzstücke meist einen uneinheitlichen Abbrand aufweisen, ermöglichen Pellets aufgrund ihrer genormten Größe und Zusammensetzung eine einfache Dosierbarkeit. Darüber hinaus ist durch die einheitliche Größe auch der automatische Betrieb basierend auf innovativen Transportsystemen möglich.

  • Konsequente Abfallverwertung
    Da Holzpellets zu einem Großteil aus Abfallprodukten der Holzindustrie bestehen, handelt es sich um konsequente Abfallverwertung und einen nachwachsenden Recycling-Brennstoff. Damit schonen Holzpellets die Umwelt und die Rohstoff-Ressourcen.

  • Entmischung
    Durch die Pelletierung wird darüber hinaus auch die Entmischung verhindert. Füllmittel oder Zusatzstoffe bleiben fest im Pellet gebunden.

 

Holzpellets: Qualitäts-Normen

Holzpellets unterliegen der Norm DIN ISO 17225-2 („Biogene Festbrennstoffe – Brennstoffspezifikationen und -klassen“). Während für den industriellen Gebrauch hauptsächlich der erste Teil dieser Norm („Allgemeine Anforderungen“) anzuwenden ist, gilt insbesondere der zweite Teil („Klassifizierung von Holzpellets“) für den privaten Gebrauch. Er legt Spezifikationen für die Beschaffenheit der Holzpresslinge fest.

Entsprechend dieser Norm weißen Holzpellets für den nicht industriellen Gebrauch folgende Eigenschaften auf:

  • Heizwert: Entsprechend der Norm sollten Holzpellets mindestens eine Energiedichte von ungefähr 5,0 Kilowattstunden (kWh) pro Kilogramm (kg) aufweisen.

  • Schüttdichte: Pro Kubikmeter müssen Holzpellets rund 650 Kilogramm (kg/m3) aufweisen.

  • Wassergehalt: Der Wassergehalt von Holzpellets darf 10 Prozent nicht übersteigen, liegt idealerweise also unter diesem Wert.

  • Aschegehalt: Der Aschegehalt hochwertiger Holzpellets liegt bei maximal 0,5 Prozent. (hochqualitative Pellets)

  • Fremdstoffe/Additive: In Holzpellets für den privaten Gebrauch dürfen entsprechend der Norm maximal 2 Prozent Fremdstoffe enthalten sein. Diese sind allerdings lediglich als Presshilfsmittel zulässig.

Darüber hinaus gibt es auch Vorgaben zur Länge und zum Durchmesser von Holzpellets. Auch der Schwefel- und Chloranteil ist durch die Norm geregelt. Die DINplus prüft und zertifiziert die Produktion, die Qualitätssicherung und die Pellets an sich. Das einmal ausgestellte Zertifikat ist fünf Jahre lang gültig.

Auch das europaweit geltende Gütesiegel hinsichtlich der Pelletqualität, das Enplus-Zertifikat, sorgt für Verbraucher für mehr Transparenz. Der wesentliche Unterschied zur ISO-Normierung ist, dass im ENplus-Zertifikat die Qualität der gesamten Lieferkette abgebildet wird. Dementsprechend wird neben der Produktion, der Qualitätssicherung und den Pellets auch die gesamte Logistik geprüft und gegebenenfalls zertifiziert. Bei ENplus-zertifizierten Holzpellets gibt es zwei relevante Qualitätskategorien für private Verbraucher: A1 und A2. Folgende Unterschiede ergeben sich zwischen diesen beiden Kategorien:

  • Ausgangsprodukt: Holzpellets der Kategorie A1 werden ausschließlich aus Stammholz und chemisch unbehandelten Holzrückständen hergestellt, während für Pellets der Kategorie A2 auch Vollbäume ohne Wurzeln oder Waldrestholz verwendet werden dürfen.

  • Aschegehalt: A1-Holzpellets dürfen lediglich einen Aschegehalt von 0,7 Prozent aufweisen, während A2-Pellets über einen Aschegehalt von bis zu 1,0 Prozent verfügen können.

  • Stickstoffgehalt: Auch der Stickstoffgehalt unterscheidet sich bei den beiden Kategorien: Bei A1-Pellets liegt dieser maximal bei 0,3 Prozent, bei Pellets der Klasse A2 bei 0,5 Prozent.

 

Ökologische Aspekte der Holzpelletverbrennung

Aus ökologischer Sicht sind Holzpellets deutlich nachhaltiger als fossile Brennstoffe. Folgende Aspekte sind dabei relevant:

CO2-Ausstoß

Bei der Verbrennung von Holzpellets entsteht wie bei allen Brennstoffen CO2. Allerdings nehmen wachsende Bäume im Verlauf ihrer Lebenszeit in etwa die gleiche Menge an CO2 auf. Dadurch ist die Nutzung von Pellets insgesamt fast gänzlich CO2-neutral.

Energiebilanz

Im Verlauf der Pelletproduktion sind insbesondere die Trocknungsprozesse energieintensiv. Sowohl die Heizungen zum Trocknen als auch die Pelletiermaschine verbrauchen Strom. Dementsprechend besteht für die Herstellungsprozesse, die Rohstoffbeschaffung und den Transport ein Energiebedarf. Dieser liegt allerdings lediglich bei 2,7 Prozent. Vergleichsweise liegt der Energieaufwand für Heizöl bei ungefähr 12 Prozent.

Schadstoffemissionen

Bei der Verbrennung von Holzpellets entstehen unterschiedliche Luftschadstoffe. So beispielsweise auch Stickoxide, Ruß und Schwefel- oder Chlorverbindungen. Ruß gelangt zum Teil als Feinstaubemission in die Umwelt. Allerdings liegen die Schadstoffemissionen von modernen Pelletkesseln deutlich niedriger als bei herkömmlichen Holzfeuerungsanlagen. Insbesondere Schwefel- und Chlorverbindungen entstehen zudem hauptsächlich nur bei der Verwendung von minderwertigen Holzpellets.

 

Holzpellets: Unser Fazit

Holzpellets sind eine effiziente und komfortable Alternative zum Heizen mit Scheitholz. Auch gegenüber fossilen Brennstoffen zeichnen sich die Presslinge durch CO2-Neutralität und geringe Schadstoffemissionen aus. Da bei den angebotenen Produkten auf dem Markt deutliche Qualitätsunterschiede herrschen, gibt es unterschiedliche Zertifizierungen, die Verbrauchern Orientierung und Transparenz ermöglichen. Daher ist es bei der Wahl des passenden Produkts ratsam, auf gültige Normen und Zertifizierungen zu achten.

Als zuverlässiger Partner rund um Pellets informieren wir Sie gerne über alle Aspekte dieses Brennstoffs. Zögern Sie also nicht, uns bei Fragen zu unseren Pellet-Produkten oder der Lieferung jederzeit zu kontaktieren! Unsere fachkundigen und freundlichen Mitarbeiter erreichen Sie telefonisch, via E-Mail und auch über unseren Live-Chat. Wir freuen uns auf Ihre Anfrage!

 

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