Die Heizölpreise waren in Kalenderwoche 47 am Markt von der typischen „November-Schaukel“ geprägt und zeigte eine extreme Volatilität: Nach einer Gasöl-Rallye zur Wochenmitte, die die Preise auf ein neues Zwischenhoch trieb, brachen diese am Freitag infolge eines Börsenrutschs und der Aussicht auf einen möglichen Friedensplan im Ukraine-Konflikt kräftig ein.
Das Wichtigste in Kürze
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Woche von stabileren Ölpreisen geprägt: Nach dem Auf und Ab der letzten Woche beruhigten sich die Preise wieder zunehmend.
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Trotz geopolitischer Spannungen: Das kommende Jahr wird laut Vermutungen eher von einem Überangebot geprägt sein, was die Rohölpreise drückte.
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Gasöl-Rallye: ICE Gasöl kletterte um rund 4,5 %.
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Ölpreise knickten aufgrund eines Börsenrutschs kräftig ein.
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Mögliche Friedensverhandlungen im Ukraine-Russland-Konflikt beeinflussen Ölpreise.
Aktuelle Preise
Die aktuellen Heizölpreise in Kalenderwoche 47:
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Brent-Rohöl beträgt derzeit 62,98 Dollar pro Barrel.
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WTI kostet heute Mittag 58,50 Dollar pro Barrel.
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Der Gasöl-Preis bewegt sich bei 724,75 Dollar pro Tonne.
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Der Euro-Dollar-Kurs hat 1,1525.
(Stand: 21.11.2025, 13:52 Uhr)
Hintergründe: Wie kam es zu den Veränderungen?
Zu Beginn der Woche standen die Rohölpreise unter Druck, nachdem ein Drohnenangriff auf den russischen Hafen Noworossijsk die Preise kurzzeitig ansteigen ließ. Das beruhigte sich aber wieder als die Verladungen im Hafen fortgesetzt werden konnten. Die gute Aussicht auf 2026 wurde von den drei großen Marktbeobachtern – OPEC, EIA und IEA – einheitlich als positiv eingeschätzt, mit einer stabilen Versorgungslage und steigenden Lagerbeständen im kommenden Jahr. Das belastete den Rohölpreis und führte zu Gewinnmitnahmen bei Preisanstiegen, da es zu vermehrten Einkäufen kam. Geopolitische Spannungen, wie die Beschlagnahmung des Öltankers „Talara“ durch den Iran, bleiben hier als Hintergrundfaktor präsent.
Zur Wochenmitte erlebte der Gasölmarkt eine Rallye, die das ICE Gasöl um rund 4,5 % auf ein neues Novemberhoch steigen ließ. Die beginnende Wintersaison führte zu einer steigenden Heizölnachfrage, während die bevorstehenden US-Sanktionen gegen die großen russischen Ölkonzerne Rosneft und Lukoil, die ab dem 21. November in Kraft treten sollten, die Produktpreise stützten. Viele Marktteilnehmer sicherten sich vorsorglich ab oder mieden russische Fracht, was die Preise für raffinierte Produkte wie Diesel und Heizöl antrieb. Zudem trug eine sehr gute Auslastung der Raffinerien zur Stärke von Gasöl bei. Allerdings sorgte der Bericht des American Petroleum Institute (API), der einen unerwarteten Anstieg der Bestände in allen Kategorien (Rohöl, Benzin, Destillate) meldete, für eine bremsende Wirkung auf den Rohölpreisanstieg.
Zum Ende der Woche erlebten die Preise einen kräftigen Einbruch, wobei Gasöl die stärkste Abwärtsbewegung zeigte. Der entscheidende Katalysator für den Kursrutsch war die Aussicht auf einen möglichen Friedensplan im Ukraine-Konflikt, über den Washington, Moskau und Kiew verhandelten. Die Hoffnung auf eine Entspannung oder ein potenzielles Ende des Krieges nahm einen großen Teil der politischen Risikoprämie aus dem Markt, da dies zu einer Erhöhung der russischen Öllieferungen führen könnte. Zudem waren die Mitteldestillate (Gasöl) zuvor klar in den überkauften Bereich geraten, sodass viele Händler:innen das hohe Niveau für Gewinnmitnahmen nutzten, was den Druck auf den Gasöl-Kontrakt und somit auch auf die Heizölpreise verstärkte. Zusätzliche Belastung kam durch Daten, wonach Saudi-Arabien im September so viel Rohöl exportiert hatte wie seit sieben Monaten nicht mehr, was den Eindruck einer komfortablen globalen Versorgung verstärkte. Gleichzeitig schwächte sich der Euro gegenüber dem US-Dollar ab, was die Abwärtsbewegung der Heizölpreise in den Euro-Ländern dämpfte und dem Preisfall einen Teil seiner Dynamik nahm.
Ausblick: Jetzt einkaufen lohnt sich
Der Ausblick für die Rohöl- und Heizölpreise zeigt eine moderate Preisentwicklung, bedingt durch eine steigende Ölproduktion und eine eher schwache Nachfragesteigerung. In den kommenden Monaten sind keine dramatischen Preisschwankungen zu erwarten, allerdings könnten geopolitische Ereignisse oder saisonale Nachfrageeinflüsse kurzfristige Preisspitzen verursachen.
Als Kund:in können Sie von stabilen Preisen profitieren, wenn Sie Ihre Beschaffung in den kommenden Wochen gut planen. So laufen Sie nicht Gefahr zu hohe Preise zu zahlen. Der schwache Euro gegenüber dem US-Dollar könnte jedoch gewisse Preisrückgänge dämpfen. Insgesamt gilt es, saisonale Risiken und geopolitische Unsicherheiten im Auge zu behalten, um flexibles Handeln zu ermöglichen.
Es gibt viele Anzeichen dafür, dass sich die Preise nach den jüngsten Schwankungen wieder stabilisieren werden. Sollten Sie Fragen haben oder Unterstützung beim Einkauf benötigen, steht Ihnen EMOVA jederzeit gerne zur Seite. Über unseren Online-Shop können Sie Heizöl schnell und unkompliziert bestellen.