Nachdem gestern Vormittag noch die preistreibenden Faktoren die Preisentwicklung am Ölmarkt dominierten, konnten die Notierungen im Laufe des Dienstags ihren Kurs nicht halten. Sowohl Rohöl als auch Gasöl starten mit leichten Verlusten in den Mittwoch. In der Folge können sich auch die Heizölkunden in Deutschland über Preisnachlässe freuen.
Die europäische Nordsee-Ölsorte „Brent“ liegt aktuell bei 77,19 USD pro Barrel. Der Preis für die Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) aus den USA steht zur aktuellen Stunde bei 71,42 USD. Die Gasölpreise sind im Vergleich zum Vortag wieder leicht gefallen und schlagen mit 776,75 USD pro Tonne zu Buche. Da eine Leitzinssenkung durch die US-Notenbank vorerst weiterhin ausbleibt, gerät der Euro weiter unter Druck und wird im Vergleich zum US-Dollar momentan zu einem Kurs von 1,0877 USD gehandelt.
(Börsenwerte vom 17.01.2024, 09:38 Uhr)
Die letzten Tage und Wochen sind von einem ständigen Auf und Ab der Ölpreise geprägt. Preistreibende Faktoren sind nach wie vor die Sicherheitslage im Roten Meer und die anhaltenden Überfälle auf Handelsschiffe. Hinzu kommt derzeit das kalte Winterwetter in den USA und in der DACH-Region, das einerseits die Nachfrage ankurbelt und andererseits die Produktion in den USA beeinträchtigt. In North Dakota ist die Ölproduktion um bis zu 650.000 Barrel pro Tag gesunken.
Dennoch rechnen Experten mittelfristig mit einem Abwärtstrend der Ölpreise. Im Mittelpunkt stehen dabei die Sorgen über die geringe globale Ölnachfrage und die schwache Weltkonjunktur. Erst heute Morgen hat China neue Konjunkturdaten veröffentlicht, die an den asiatischen Börsen für Verunsicherung sorgten. Trotz leichtem Wachstum bleibt das BIP hinter den Erwartungen zurück. Auch die Einzelhandelsumsätze wachsen so langsam wie seit September nicht mehr. Die wirtschaftliche Erholung Chinas ist lückenhaft und zeigt nach Ansicht von Experten noch keine nachhaltige Trendwende.
Die Währungsverluste des Euro bremsen den Abwärtstrend der Heizölpreise in Deutschland etwas ab. Dennoch startet Heizöl heute mit Abschlägen von rund 0,5 Cent pro Liter in den Tag. Grundsätzlich ist das Preisniveau derzeit durchaus attraktiv und bewegt sich auf dem niedrigsten Stand seit Juli letzten Jahres. Damit wird der Januar auch im neuen Jahr seinem Ruf als günstigster Bestellmonat gerecht.