Im Laufe der heute endenden Handelswoche (KW 25) konnten die mitunter deutlichen Anstiege beim Ölpreis der letzten Tage zumindest teilweise kompensiert werden. Bei den verschiedenen Ölsorten beobachten wir jedoch eine uneinheitliche Entwicklung.
Die europäische Nordsee-Ölsorte Brent liegt auch am heutigen Freitag mit zur Stunde 85,60 USD je Barrel noch weit jenseits der für den Handel so wichtigen 80-Dollar-Marke. 81,22 USD pro Barrel kostet aktuell die amerikanische Sorte West Texas Intermediate (WTI). Die Gasöl-Futures sind im Wochenverlauf hingegen permanent zurückgefallen und werden momentan mit 785,50 USD gehandelt. Damit starten die Heizöl-Notierungen insgesamt mit überschaubaren Abschlägen in den Freitag. Der Euro gibt im Vergleich zum US-Dollar weiter nach und notiert mit 1,0705 USD noch etwas niedriger als zu Wochenbeginn.
(Börsenwerte vom 21.06.2024, 09:20 Uhr)
Mehrere Unsicherheiten im Hinblick auf die globale Ölversorgung haben den Wochenverlauf bestimmt. Weitere Drohnenangriffe der Ukraine auf russische Ölförderanlagen sowie neu aufgetretene Spannungen im Nahen Osten mit Unterbrechungsrisiken der Ölversorgung überlagerten die eigentlich bärischen Bestandsmeldungen des American Petroleum Institute. Das API meldete zuletzt überraschend eine Zunahme der Ölbestände – was eigentlich deutlich preisdrückende Folgen haben müsste. Demgegenüber steht jedoch die Meldung des Department of Energy vom Donnerstag. Denn gestern gab das DOE einen Rohölrückgang von 2,5 Millionen Fass bekannt. Auch der Benzinbestand ist nach Angaben des DOE um 2,3 Millionen Barrel gesunken. Gleichzeitig ist im Wochenverlauf die Gesamtnachfrage um fast 1,9 Millionen Barrel auf insgesamt 21,1 Millionen Fass pro Tag deutlich angestiegen.
Die gesamte Woche über profitierte der US-Dollar als Ölwährung gegenüber dem Euro, nicht zuletzt aufgrund der anstehenden Neuwahlen in Frankreich. Nach der Auflösung der französischen Nationalversammlung durch Präsident Emmanuel Macron steht die erste Runde der Neuwahlen am 30. Juni an. Erst nach der zweiten Runde für die vorgezogene Nationalversammlungswahl am 7. Juli werden wir wieder eine klare Tendenz am Devisenmarkt haben.
Insgesamt trotzt der Heizölpreis hierzulande heute dem Aufwärtstrend der Ölpreise, der in den letzten Tagen zu verzeichnen war. Am heutigen Freitag ist erstmals wieder mit leichten Abschlägen von bis zu einem halben Cent pro Liter zu rechnen. Die Preissteigerungen der hinter uns liegenden Woche können damit aber nur marginal wieder ausgeglichen werden. Insgesamt bleiben die Notierungen auf einem vergleichsweise hohen Niveau – was sich in dieser Woche auch auf das Bestellaufkommen negativ ausgewirkt hat.