Zu Beginn der aktuellen Handelswoche (KW 39) konnten die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten das leicht gestiegene Niveau der Vorwoche zunächst halten und tendierten bis zur Wochenmitte seitwärts. Trotz einiger bullischer Faktoren bleibt der Ölmarkt angesichts der schwachen Weltkonjunktur jedoch angeschlagen.
Die Nachricht über gesunkene Ölbestände in den USA konnte am Donnerstag nicht verhindern, dass die Notierungen unter Druck gerieten. Meldungen über die zukünftige Förderpolitik der OPEC+ verstärkten den Abwärtstrend der Ölpreise zusätzlich. Im Wochenvergleich zeigen sich die Ölpreise an den Börsen heute leichter als am vergangenen Freitag, während sich die Heizölpreise in Deutschland etwa auf dem Niveau der Vorwoche halten.
Börsenwerte
Heute Morgen notiert die europäische Nordsee-Ölsorte Brent bei 70,95 USD pro Barrel und damit knapp 3,5 Dollar schwächer als am vergangenen Freitag. Auch das US-amerikanische Pendant West Texas Intermediate (WTI) verliert gut 3 Dollar und notiert heute Morgen nur noch bei 67,65 USD.
Gasöl ist ebenfalls günstiger geworden. Kostete die Tonne vor einer Woche noch 664,25 USD, so liegt der Preis heute nur noch bei 656,25 USD. Der Euro kann auch in dieser Woche seinen guten Kurs halten. Gegenüber dem US-Dollar notiert unsere Gemeinschaftswährung aktuell bei 1,1137 USD.
(Börsenwerte vom 27.09.2024, 09:30 Uhr)
Hintergründe
Auch in dieser Woche gab es verschiedene bullische Faktoren, die den Ölpreis vor allem zu Wochenbeginn stützten. Sowohl die Zinswende in den USA als auch die äußerst angespannte Lage im Nahen Osten ließen die Ölpreise zuletzt wieder etwas steigen. Hinzu kam der Hurrikan Helene, der am Donnerstagabend in Florida auf Land traf, nachdem bereits vor zwei Wochen der Tropensturm Francine Teile der amerikanischen Offshore-Förderung lahmgelegt hatte. Mehrere Ölproduzenten in der Region haben deshalb bereits Anfang dieser Woche damit begonnen, Personal zu evakuieren und die Ölproduktion erneut zu drosseln.
Dennoch bleibt das Aufwärtspotenzial am Ölmarkt stark begrenzt. Chinas Wirtschaftswachstum bleibt seit dem Ende der Corona-Maßnahmen hinter den Erwartungen zurück und nährt seit Monaten die Sorge um eine sinkende Ölnachfrage. Zwar kündigte die chinesische Regierung in dieser Woche ein Konjunkturpaket an, dieses enthielt jedoch nach Ansicht von Marktanalysten zu wenig konjunkturstimulierende Maßnahmen und hatte daher nur geringe Auswirkungen auf die Preisentwicklung. Auch die Wiederaufnahme der libyschen Ölproduktion sorgte in dieser Woche für Abwärtsdruck am Ölmarkt.
Die Heizölpreise in Deutschland zeigen sich heute Morgen kaum verändert. Regional gibt es Preiskorrekturen von -0,2 bis +0,4 Cent je Liter Heizöl. Der bundesweite Durchschnittspreis liegt heute Morgen bei 96,2 Cent pro Liter Heizöl und hat sich im Vergleich zur Vorwoche somit nur unwesentlich verändert.