Nach einem schwachen Start in die neue Handelswoche konnten die Ölnotierungen gestern im Tagesverlauf zunächst etwas zulegen. Die Tatsache, dass die aktuellen Verhandlungen über einen möglichen Waffenstillstand und Geiselaustausch im Nahen Osten zumindest nicht gänzlich aussichtslos verlaufen, sorgte jedoch wieder für etwas Abwärtsdruck am Ölmarkt. In der Folge starten die Ölnotierungen am Dienstag auf einem ähnlichen Niveau wie gestern, zeigen sich sogar noch etwas leichter. Auch die Heizölpreise werden heute wieder mit leichten Abschlägen erwartet.
Die europäische Nordsee-Rohölsorte Brent gibt etwas nach und notiert heute Morgen bei 87,33 USD. Auch die in den USA geförderte Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) verliert erneut leicht an Wert und liegt bei 82,72 USD pro Barrel. Gasöl verharrt preislich auf dem Niveau vom Vortag und kostet derzeit 780,75 USD je Tonne. Konnte sich der Euro gegenüber dem US-Dollar gestern noch stabil halten, verliert er heute Morgen ebenfalls an Wert: Unsere Gemeinschaftswährung notiert momentan bei 1,0705 USD.
(Börsenwerte vom 30.04.2024, 09:24 Uhr)
In der neuen Verhandlungsrunde über eine Waffenruhe im Nahen Osten hat Israel der Hamas am Wochenende einen neuen Vorschlag unterbreitet. Demnach ist Israel bereit, auf die geplante Offensive in Rafah zu verzichten, wenn zuvor eine Einigung über die Freilassung israelischer Geiseln erzielt wird. Zudem hat Israel angeboten, Palästinenser aus israelischer Gefangenschaft freizulassen und einen Waffenstillstand zu schließen, der eine „Periode anhaltender Ruhe“ beinhalten soll. Die Hamas hat den Vorschlag bisher nicht rundweg abgelehnt, aber auch noch nicht akzeptiert. Ein Waffenstillstandsabkommen – wenn auch nur auf Zeit – würde die Lage im Nahen Osten deutlich entspannen und auch die Ölpreise sinken lassen.
In China wurde diese Woche der offizielle Einkaufsmanagerindex veröffentlicht, der ein wichtiger Frühindikator für die chinesische Wirtschaft ist. Die neuen Zahlen zeigen, dass China den im März begonnenen Erholungstrend auch im April fortgesetzt hat. Mit einem Wert von 50,4 ist der Einkaufsmanagerindex im Vergleich zum Vormonat zwar leicht gesunken, liegt aber immer noch über der Expansionsschwelle von 50. In dieser Woche blicken die Marktteilnehmer außerdem gespannt auf die neuen Lagerbestandsdaten von API und DOE sowie auf die Zinssitzung der US-Notenbank am Mittwoch.
Alles in allem gute Vorgaben für den deutschen Heizölmarkt. Der Entwicklung an den Rohstoffbörsen folgend, werden die Heizölpreise heute erneut mit leichten Abschlägen erwartet. Aus morgendlicher Sicht sind Preisrückgänge von bis zu einem halben Cent pro Liter Heizöl möglich. Damit liegen die Heizölpreise auf dem niedrigsten Stand seit Juli letzten Jahres.