Die weiterhin angespannte Lage im Nahen Osten sorgt seit Wochenbeginn wieder für steigende Ölpreise. Auch heute starten die Rohöl- und Gasölpreise mit weiteren Aufschlägen in den neuen Handelstag. Die Heizölpreise in Deutschland folgen der Entwicklung an den Börsen. Heizölkunden müssen sich daher auf tendenziell steigende Preise einstellen.
Die in der Nordsee geförderte Rohölsorte Brent hat sich im Vergleich zum Vortag leicht verteuert und notiert heute Morgen bei 78,82 USD pro Barrel. Gleiches gilt für das amerikanische Pendant West Texas Intermediate (WTI), das aktuell bei 73,55 USD liegt. Der Gasölpreis steigt ebenfalls und liegt derzeit bei 846,25 USD. Der Euro konnte im gestrigen Tagesverlauf wieder etwas Boden gutmachen und notiert bei 1,0763 USD zum US-Dollar.
(Börsenwerte vom 07.02.2024, 09:19 Uhr)
Nach Berichten über einen möglichen Waffenstillstand zwischen Israel und dem Gazastreifen waren die Ölpreise am Ende der vergangenen Handelswoche zunächst gefallen. Das niedrige Niveau vom letzten Freitag konnten sie in dieser Woche jedoch nicht halten und befinden sich zumindest vorerst wieder im Aufwärtstrend. Die Hamas will keinen Waffenstillstand ohne weitere Zugeständnisse akzeptieren, was die Aussicht auf ein baldiges Ende des Konflikts unwahrscheinlicher macht. Der daraus resultierende Risikoaufschlag auf den Ölpreis wird vom Markt bereits eingepreist.
Preistreibend wirken derzeit auch die starken Konjunkturdaten aus den USA. Während sie einerseits auf eine stabile Nachfrage hindeuten, machen sie gleichzeitig eine erste Leitzinssenkung der US-Notenbank vor dem Sommer unwahrscheinlich. Diesen Eindruck bestätigt auch der gestern veröffentlichte Monatsbericht der EIA, der für das Jahr 2024 insgesamt sogar eine leichte Unterversorgung prognostiziert.
Die zukünftige Preisentwicklung an den Ölbörsen ist aufgrund der aktuellen geopolitischen Lage kaum vorherzusagen. Aktuell sind die Preise stark schwankungsanfällig. Obwohl der Heizölpreis in Deutschland im Vergleich zu den letzten drei Monaten tendenziell günstig bleibt, ist die Nachfrage sehr verhalten. Die Verbraucher reagieren derzeit sehr sensibel auf Preisschwankungen und spekulieren offensichtlich auf günstigere Preise im Jahresverlauf. Auch heute ist erneut mit leichten Preisaufschlägen, diesmal von etwa einem halben Cent pro Liter Heizöl, zu rechnen.