Der Abwärtstrend bei den Heizölpreisen findet heute ein vorläufiges Ende. Im gestrigen Tagesverlauf konnten die Notierungen an den Ölbörsen einen Teil ihrer Verluste wieder wettmachen. Während die Rohölpreise im Vergleich zum Vortag nur leicht gestiegen sind, startet der Gasölpreis heute deutlich fester in den neuen Handelstag. In der Folge müssen auch Heizölkunden in Deutschland im Laufe des Tages tendenziell mit Aufschlägen rechnen.
Die europäische Rohölsorte Brent notiert aktuell bei 82,69 USD pro Barrel. Das Pendant aus den USA, die Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI), liegt derzeit bei 78,92 USD je Barrel. Beide Notierungen sind im Vergleich zum Vortag leicht angestiegen. Die Gasölkontrakte machen einen deutlichen Sprung nach oben und notieren zur Stunde bei 833,75 USD pro Tonne Gasöl. Der Euro konnte gegenüber dem US-Dollar weiter zulegen und knackte gestern das erste Mal seit knapp zwei Monaten die 1,09-Dollar-Marke. Heute Morgen notiert er mit 1,0892 USD knapp darunter.
(Börsenwerte vom 07.03.2024, 09:26 Uhr)
Am Ölmarkt überwiegen wieder eher bullische Faktoren. Gestern konnten die Lagerbestandsdaten des amerikanischen Department of Energy (DOE) die bullischen Zahlen des API vom Vortag weitgehend bestätigen. Zwar gab es mit 1,4 Millionen Barrel einen leichten Anstieg bei Rohöl, aber dafür deutliche Abbauten von jeweils mehr als 4 Millionen Fass bei den Destillaten und bei Benzin.
Hinzu kommen neben der freiwilligen Verlängerung der Förderkürzungen durch die OPEC+ möglicherweise nun auch neue Sanktionen gegen Venezuela. Die USA hatten Venezuela im vergangenen Jahr Sanktionserleichterungen gewährt, weil das Land zugesagt hatte, seinen Bürgern freie Wahlen zu ermöglichen. Venezuela hat die wesentlichen Punkte der Vereinbarung bisher jedoch nicht umgesetzt und wird dies aller Voraussicht nach auch nicht nachholen. In der Folge könnten die Sanktionen gegen Venezuela wieder in Kraft treten und das weltweite Ölangebot verknappen.
Heute findet die zweite Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) in diesem Jahr statt. Auch wenn Experten davon ausgehen, dass die EZB an diesem Donnerstag an ihrer Geldpolitik festhalten wird, erhoffen sie sich konkrete Hinweise auf den Zeitpunkt einer möglichen Zinswende. Zuletzt hatten sich die Hinweise auf eine eventuelle Zinssenkung im Juni verdichtet.
Im Zuge der steigenden Gasölpreise ist auch hierzulande mit Preisanhebungen beim Heizöl zu rechnen. Gebremst werden diese derzeit allerdings durch den starken Euro. Aus morgendlicher Sicht sind Aufschläge von rund einem halben Cent pro Liter zu erwarten. Damit bewegt sich der Heizölpreis weiterhin in der Nähe seines Sieben-Monatstiefs und bietet Verbrauchern nach wie vor eine günstige Kaufgelegenheit.