Nachdem die Ölpreise nach dem Wochenende zunächst mit Abschlägen in die neue Woche gestartet waren, zogen sie gestern bis Handelsschluss wieder etwas an und starten auch am Mittwoch mit leichter Aufwärtstendenz in den neuen Handelstag. Für eine deutliche Richtung können sich die Ölnotierungen aktuell jedoch nicht entscheiden. Experten erwarten auch in den kommenden Tagen eine hohe Preisvolatilität.
In den heutigen Tag startet die Nordsee-Ölsorte Brent zur aktuellen Stunde mit 77,90 USD pro Barrel. Das amerikanische Äquivalent, das Light Sweet Crude Oil WTI (West Texas Intermediate), liegt aktuell bei 72,60 USD pro Barrel, während eine Tonne Gasöl momentan zu 779,00 USD gehandelt wird. Der Euro fällt leicht zurück und wird im Vergleich zum US-Dollar aktuell zu einem Kurs von 1,0930 USD gehandelt.
(Börsenwerte vom 10.01.2024, 9:32 Uhr)
Die Sicherheitslage im Nahen Osten bleibt weiterhin angespannt. Nach US-Angaben haben Houthi-Rebellen gestern erneut Handelsschiffe im Roten Meer angegriffen. Die USA und Großbritannien haben nach eigenen Angaben 18 Drohnen und drei Raketen abgefangen. Wegen der anhaltenden Angriffe nehmen viele Handelsschiffe lange Umwege um das Kap der Guten Hoffnung an der Südspitze Afrikas in Kauf, wodurch sich die Transportwege um mehrere Tage verlängern. Von dieser Umleitung sind auch Rohöltransporte betroffen, was sich preistreibend auf den Ölmarkt auswirkt.
Auch der gestern veröffentlichte Bericht der Energy Information Administration (EIA) warnt vor einer weiteren Eskalation der Lage und den möglichen Auswirkungen auf die Ölpreise. Insgesamt ist der Bericht jedoch neutral bis preisdrückend einzuordnen und zeigt kaum veränderte Zahlen zum Vormonat. Generell geht die EIA von einer gesteigerten Rohölversorgung in 2024 auch durch Nicht-Opec-Länder aus. Auch die Ölbestandsdaten aus den USA geben keine eindeutige Richtung vor. Während die Rohölvorräte zwar zurückgegangen sind, gab es andererseits einen deutlichen Aufbau an Benzin und Destillaten.
Aufgrund der aktuell kalten Temperaturen und der attraktiven Heizölpreise hat die Heizölnachfrage gestern im Tagesverlauf wieder etwas angezogen. Dies und die steigenden Börsenkurse führen heute zu leichten Aufschlägen beim Heizölpreis. Insgesamt zeigt sich jedoch ein uneinheitliches Bild, und die Preise variieren je nach Anbieter zum Teil erheblich. Für Verbraucher empfiehlt es sich daher, die Heizölpreise zu vergleichen und die weitere Preisentwicklung im Auge zu behalten.