Die Rohöl- und Gasölpreise haben im gestrigen Tagesverlauf und am Freitagmorgen an Wert verloren. Grund dafür könnten die neuen Ölbestandsdaten des Department of Energy (DOE) aus den USA sein. Auch der Euro konnte weiter zulegen und hat gestern den höchsten Stand seit über einem Jahr erreicht. In der Folge geben die Heizölpreise in Deutschland weiter nach.
Die europäische Nordsee-Ölsorte „Brent“ liegt aktuell bei 86,32 USD pro Barrel. Der Preis für die Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) aus den USA steht zur aktuellen Stunde bei 82,36 USD. Die Gasölpreise sind im Vergleich zum Donnerstag ebenfalls gefallen und schlagen mit 774,75 USD pro Tonne zu Buche. Der Euro gewinnt im Vergleich zur Ölwährung Dollar weiter und wird momentan zu einem Kurs von 1,1069 USD gehandelt.
(Börsenwerte vom 14.04.2023, 10:49 Uhr)
Nachdem am Mittwoch neue Inflationsdaten aus den USA veröffentlicht wurden, ist der Dollar auf ein Jahrestief abgerutscht. Die Teuerungsrate für Waren und Dienstleistungen ist in den USA im März stärker zurückgegangen als von Experten erwartet. Marktteilnehmer vermuten daher, dass die Zinserhöhungen durch die US-Notenbank Federal Reserve ein baldiges (und zumindest vorläufiges) Ende finden. Eine weitere Zinserhöhung im Mai könnte somit die vorerst letzte sein. Die Auswirkungen dieser Entwicklung sind bedeutsam, da die Entscheidungen der Federal Reserve in der Regel einen großen Einfluss auf die Weltwirtschaft haben. Vom starken Euro profitiert aktuell auch der deutsche Inlandsmarkt.
Auch die von der DOE veröffentlichten Ölbestandsdaten aus den USA wirken sich eher preisdrückend, also bärisch, auf die Ölnotierungen aus. Im Gegensatz dazu steht die wachsende Rohöl-Nachfrage aus Asien. Die Ölimporte Chinas und Indiens haben sich im vergangenen Jahr vervielfacht und steigen weiter an. Da zahlreiche Länder den Import seit Beginn des Ukraine-Krieges gestoppt haben, ist der Preis für russisches Öl drastisch gefallen. Auch die Ölimporte aus der halbautonomen Region Kurdistan im Nordirak sind noch nicht wieder angelaufen.
Viele Faktoren deuten darauf hin, dass ein Anstieg der Ölnotierungen in den nächsten Wochen und Monaten wahrscheinlicher ist als viel Spielraum nach unten. Aktuell profitiert der deutsche Heizölmarkt jedoch von einem starken Eurokurs. Ölheizer in Deutschland können den aktuellen Preis daher gut mitnehmen. Das zeigt sich auch im momentanen Bestellaufkommen, das für die Jahreszeit leicht erhöht ist.
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