Nach dem direkten iranischen Angriff auf Israel am Wochenende ist der befürchtete Anstieg der Ölpreise bislang ausgeblieben. Stattdessen bleiben die Notierungen an den internationalen Rohstoffbörsen sehr volatil und geben heute Morgen sogar leicht nach. Viele Marktteilnehmer gehen davon aus, dass ein direkter Krieg zwischen dem Iran und Israel vorerst abgewendet werden konnte. Daher kommt es derzeit auch am Ölmarkt zu Gewinnmitnahmen. In der Folge sind auch hierzulande attraktive Abschläge beim Heizölpreis möglich. 

Das europäische Nordsee-Rohöl der Sorte Brent gibt im Vergleich zum Vortag leicht nach und notiert heute Morgen bei 89,73 USD je Barrel. Auch das amerikanische Pendant, West Texas Intermediate (WTI), ist auf dem Rückzug. Die Referenz-Rohölsorte liegt derzeit bei 84,53 USD pro Barrel. Der Gasölpreis sinkt noch etwas deutlicher als der Rohölpreis und notiert heute Morgen bei 813,25 USD pro Tonne. Der Euro konnte gestern gegenüber dem US-Dollar nur kurzzeitig etwas Boden gut machen. Da eine erste Zinssenkung in den USA erst im Herbst dieses Jahres erwartet wird, die EZB aber bereits im Juni eine erste Zinssenkung beschließen könnte, tut sich unsere Gemeinschaftswährung derzeit schwer und notiert aktuell bei 1,0627 USD.
(Börsenwerte vom 17.04.2024, 09:23 Uhr)

Nach dem iranischen Angriff auf Israel verhängen die USA neue Sanktionen gegen Teheran, die sich unter anderem gegen chinesische Ölimporte aus dem Iran richten. Rund 80 Prozent der iranischen Ölexporte gehen nach China. Mit den neuen Sanktionen werden Zahlungen für iranisches Öl zwischen Banken blockiert. Damit soll eine weitere Eskalation in der Region verhindert werden. Dennoch bleibt die Lage im Nahen Osten angespannt. Israel hat angedeutet, dass auch der Iran mit einer Antwort auf den jüngsten Angriff rechnen müsse. Solange sich die Lage nicht entspannt, werden auch die Ölpreise volatil bleiben.

Allerdings gibt es auch preisdrückende Meldungen vom Ölmarkt. So berichtete das API gestern nach Börsenschluss, dass die US-Lagerdaten für Rohöl erneut stärker gestiegen sind als erwartet. Auch die jüngsten Konjunkturdaten aus China werden eher bärisch interpretiert. Die offiziellen BIP-Zahlen Chinas sehen auf dem Papier zwar beeindruckend aus, zahlreiche Wirtschaftsindikatoren deuten jedoch eher auf eine Verlangsamung in verschiedenen Sektoren hin. Entsprechend enttäuscht reagierten die Börsen auf die neuen Zahlen.

Die Heizölpreise in Deutschland folgen heute den Vorgaben der Ölbörsen und geben in einer Spanne von 0,5 bis 1,5 Cent pro Liter nach. Aufgrund der angespannten Lage im Nahen Osten und der unsicheren Preisentwicklung bleibt die Bestelltätigkeit auch zur Wochenmitte hoch. Bei einer weiteren Eskalation könnten die Preise kurzfristig stark ansteigen. Es bleibt daher ratsam, den Heizölvorrat besser früher als später aufzufüllen.

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