Am vergangenen Freitag zogen die Rohölpreise vor allem in der ersten Tageshälfte an. Dieses Niveau konnten sie jedoch am letzten Handelstag der Woche, insbesondere in der zweiten Tageshälfte, nicht halten. Auch der Wochenbeginn war von eher schwachen Futures geprägt. Die Gasölpreise starteten ebenfalls leichter als letzte Woche.
So liegt der Preis für europäisches Rohöl der Nordseesorte Brent derzeit bei 82,32 USD pro Barrel und damit auf ähnlichem Niveau wie am Freitagmorgen. Auch das amerikanische Pendant West Texas Intermediate (WTI) startet mit aktuell 78,16 USD je Barrel auf ähnlichem Niveau wie am Freitag in den Tag. Die Gasölnotierungen zeigen heute leichte Verluste im Vergleich zu den Preisanstiegen der vergangenen Woche. Momentan notiert das Vorprodukt aus Mitteldestillaten bei 758,75 USD pro Tonne. Ein leichter Aufwind macht sich hingegen beim Eurokurs bemerkbar. Zur Stunde notiert der Euro bei 1,0708 USD. Die anstehenden Neuwahlen in Frankreich belasten den Euro jedoch weiterhin.
(Börsenwerte vom 17.06.2024, 09:22 Uhr)
Aktuell ist die Marktsituation vor allem dadurch geprägt, dass es Russland immer besser gelingt, die Sanktionen des Westens zu umgehen. Der Ölexport ist trotz Sanktionen und Preisdeckelungen mit Hilfe einer Schattenflotte möglich, die mittlerweile mehr als 600 Schiffe umfasst. Einige der dafür eingesetzten Öltanker sind bereits über 20 Jahre alt. Mit ihnen wird offenbar nicht nur russisches, sondern zunehmend auch iranisches Öl transportiert.
Auch die Veröffentlichung vergleichsweise schwacher US-Konjunkturdaten sowie die Wirtschaftsindikatoren aus China wirkten sich eher preisdrückend aus. Während die Einzelhandelsumsätze zulegten, stieg die Industrieproduktion nur um 5,6 Prozent statt der prognostizierten 6,2 Prozent. Auch die Rohölverarbeitung verzeichnete einen Rückgang von 1,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Ein eher preistreibender Faktor ist derzeit der anhaltend starke Rückgang der aktiven US-Bohranlagen. Waren es zu Jahresbeginn noch deutlich über 600, so sind nach Angaben des Öldienstleisters Baker Hughes derzeit nur noch 488 Einheiten in Betrieb.
Die Heizölpreise starten mit leichten Abschlägen in die neue Woche. Erste Berechnungen und Tendenzen lassen auf ein Minus von rund einem Cent pro Liter hoffen. Diese Entwicklung könnte sich auch positiv auf die Kauflaune der Verbraucher auswirken. In den letzten Wochen ist die Nachfrage aufgrund der gestiegenen Preise noch deutlich zurückgegangen.