Die Heizölpreis-Entwicklung in Deutschland verlief in KW 34 weitgehend. Nach turbulenten Sommerwochen mit starken Ausschlägen pendelte sich der Markt nun auf einem moderaten Niveau ein. Während geopolitische Risiken – insbesondere der anhaltende Krieg in der Ukraine – für Aufwärtspotenzial sorgen, wirken starke Nachfragesignale aus den USA ebenfalls stützend. Auf der anderen Seite bringen das höhere OPEC+-Angebot und eine weiterhin gültige Waffenruhe im Nahen Osten eine gewisse Entspannung. Das Ergebnis: Heizöl kostet hierzulande zum Wochenausklang rund 90 Cent je Liter – ein vergleichsweise günstiger Wert, der Verbrauchern Planungssicherheit bietet.

 

Börsenwerte

  • Brent-Rohöl notierte bei etwa 67,5 US-Dollar pro Barrel. Das entspricht einem Plus von rund 2,7 % im Wochenvergleich.
  • WTI-Rohöl bewegte sich bei 63,5 bis 63,8 US-Dollar pro Barrel, ebenfalls mit leichtem Wochenplus von 1,1 %.
  • Der für den Heizölmarkt besonders wichtige Gasölpreis lag zum Wochenschluss bei rund 680 US-Dollar je Tonne.Der Eurokurs kletterte im Wochenverlauf bis auf 1,171 US-Dollar und hielt sich am Freitag bei rund 1,16. Für den europäischen Heizölmarkt bedeutet das eine gewisse Entlastung, da Öl in US-Dollar gehandelt wird und ein stärkerer Euro Importe verbilligt.

(Stand: 22.08.2025, 09:30 Uhr)

Hintergründe

  • Russland–Ukraine-Konflikt:
    Die seit Wochen andauernden Verhandlungen für einen Waffenstillstand brachten auch in KW 34 keinen Durchbruch. Stattdessen bestimmten neue Angriffe auf ukrainische Städte und Infrastruktur die Schlagzeilen. Damit stieg die Wahrscheinlichkeit, dass der Krieg noch länger anhält – ein Faktor, der den Ölpreis stabilisiert, da Marktteilnehmer immer einen Risikoaufschlag einkalkulieren.

  • US-Öllagerbestände:
    Einen starken Einfluss hatten erneut die wöchentlichen Daten der US-Energiebehörde EIA. Die Rohölvorräte sanken um 6,0 Mio. Barrel, die Benzinbestände um 2,7 Mio. Barrel. Gleichzeitig stiegen die Destillate (Diesel, Heizöl) leicht um 2,3 Mio. Barrel. Mit einer Raffinerieauslastung von 96,6 % bewegen sich die USA auf sehr hohem Niveau. Diese Zahlen belegen: Die Nachfrage nach Ölprodukten ist robust, und der Binnenkonsum in der Sommerfahrsaison bleibt hoch. Entsprechend reagierten die Börsenpreise mit leichten Anstiegen.

  • Naher Osten:
    Etwas in den Hintergrund gerückt, aber weiterhin relevant, bleibt die Lage im Nahen Osten. Die seit Juni bestehende Waffenruhe zwischen Iran und Israel hat bislang gehalten – wenn auch mit einzelnen Verletzungen. Für die Märkte entscheidend: Weder kam es zu Angriffen auf große Förderanlagen noch zur Sperrung der Straße von Hormus. Damit blieb das Worst-Case-Szenario, das einen massiven Preisschock ausgelöst hätte, aus. Die Waffenruhe sorgt weiterhin für eine gewisse Beruhigung und trägt dazu bei, dass die Preise im Sommer nicht stärker gestiegen sind.

  • OPEC+ Förderpolitik:
    Bereits Anfang Juli hatten die OPEC+-Staaten beschlossen, die Förderausweitung zu beschleunigen. Für August wurde das Limit um 548.000 Barrel pro Tag angehoben. Dieses zusätzliche Angebot ist inzwischen am Markt angekommen und wirkt preisdämpfend. Zwar reicht es nicht, um den gesamten Nachfrageanstieg auszugleichen, aber es verhindert, dass sich Öl- und Heizölpreise stärker verteuern.

  • Geldpolitik & Märkte:
    Auch makroökonomische Faktoren spielten eine Rolle. Am Freitag blickten Investoren gespannt auf das Jackson-Hole-Symposium der US-Notenbank. Sollte Fed-Chef Powell Zinssenkungen signalisieren, könnte dies die Konjunkturerwartungen verbessern – was wiederum mittelfristig die Nachfrage nach Rohöl ankurbeln würde. Noch sind es jedoch eher Erwartungen, die in den Preisen eingepreist werden, nicht konkrete Maßnahmen.

  • Europa & Gasspeicher:
    Für den europäischen Energiemarkt hat die neue EU-Regelung zur flexibleren Gasspeicherbefüllung Bedeutung. Die Vorgabe von 90 % Füllstand muss nicht mehr zwingend bis 1. November erreicht werden, sondern zwischen 1. Oktober und 1. Dezember. Damit wird der Druck auf die Staaten reduziert, im Sommer kurzfristig hohe Gasmengen einzukaufen – was indirekt auch die Gefahr senkt, dass Heizöl als Ersatzbrennstoff sprunghaft teurer wird.

Heizölpreis aktuell: günstiges Spätsommerniveau

Am deutschen Markt liegt der bundesweite Durchschnittspreis für Heizöl aktuell bei rund 0,90 Euro pro Liter. Damit bewegen sich die Preise nahe am Niveau der Vorwoche und etwa 5 % unter dem Stand des Vorjahres. Je nach Region und Anbieter schwanken die Werte zwischen 0,89 und 0,93 Euro.

Für Verbraucher bedeutet das: Wer in den kommenden Wochen Heizöl bestellen muss, trifft auf ein attraktives Spätsommerniveau. Wer über genügend Vorräte verfügt, kann die weitere Entwicklung abwarten – sollte aber beachten, dass geopolitische Faktoren jederzeit für plötzliche Impulse sorgen können. Ein Mix aus stabiler Nachfrage, zusätzlichen OPEC+-Mengen und politischem Risiko wird auch in den kommenden Wochen die Richtung am Ölmarkt vorgeben.

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