Kalenderwoche 43 lässt die Heizölpreise nach oben schnellen: Der Herbst 2025 lockte Heizölkund:innen zunächst mit dem günstigsten Oktober der letzten fünf Jahre und einem Fünf-Monats-Tief, was eine massive Kaufwelle und eine sehr hohe Inlandsnachfrage auslöste. Innerhalb weniger Tage schossen aber die Preise steil nach oben, angetrieben durch unerwartete US-Sanktionen gegen die führenden russischen Ölkonzerne Rosneft und Lukoil, was die Marktdynamik schlagartig drehte und die kurzfristige Nachfrage abwürgte
Das Wichtigste in Kürze
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Plötzlicher Preisanstieg durch Sanktionen: Die Öl- und Heizölpreise zogen gegen Ende der Woche (23.10.2025) infolge einer bullischen Meldungslage steil an.
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Historisch günstiger Oktober mit Rekord-Nachfrage: Ungeachtet der jüngsten Anstiege war der Oktober 2025 in Deutschland bis dato der günstigste Oktober der letzten fünf Jahre.
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Mittelfristige Preisrisiken und CO2-Erhöhung: Während die langfristige Markterwartung für 2026 weiterhin von einer Überversorgung mit Öl ausgeht, müssen Kund:innen in Deutschland beachten, dass zum Jahreswechsel die nächste Stufe der CO2-Bepreisung greift.
Aktuelle Preise
Das sind die Heizölpreise in der Kalenderwoche 43:
- Brent-Rohöl liegt derzeit bei 65,92 Dollar pro Barrel.
- WTI kostet heute Vormittag 61,65 Dollar pro Barrel.
- Der Gasöl-Preis ist 704,50 Dollar pro Tonne.
- Der Euro-Dollar-Kurs beträgt 1,16.
(Stand: 24.10.2025, 11:20 Uhr)
Hintergründe: Wie kam es zu den Veränderungen?
Historisch günstige Preise treffen auf Rekord-Nachfrage
Der Oktober 2025 war bis jetzt der günstigste Oktober der letzten fünf Jahre in Deutschland. Die Heizölpreise in Deutschland lagen durchschnittlich bei rund 88 Cent je Liter und damit am unteren Rand der Preisspanne der letzten Jahre. Dieses Niveau lag nur knapp über dem bisherigen Jahrestief. Aufgrund dieser attraktiven Einkaufskonditionen war die Heizölnachfrage im Inland natürlich sehr hoch.
Markt korrigiert durch US-Impulse und Binnendruck
Nachdem die Preise am Freitag zuvor (vor dem 20.10.25) auf ein Mehrmonatstief gefallen waren, folgten zu Wochenbeginn erste Korrekturen nach oben: Am Montag zogen die Heizölpreise um gut einen Cent an, hauptsächlich aufgrund der anhaltend hohen Binnennachfrage. Am Mittwoch festigten sich diese hohen Preise weiter aufgrund von Meldungen überraschend gefallener Lagerbestandsdaten in den USA und der Ankündigung von US-Präsident Trump, 1 Million Barrel Öl für die strategische Reserve kaufen zu wollen, sowie aufgrund von Fortschritten bei den Handelsgesprächen zwischen den USA und Indien.
Plötzlicher Sanktions-Schock lässt die Preise steil ansteigen
Der wesentlichste und schlagartigste Anstieg der Öl- und Heizölpreise erfolgte am Donnerstag (23.10.25) aufgrund einer unerwarteten Meldungslage: Neue US-Sanktionen gegen Russland trafen viele Marktteilnehmer sehr hart. Konkret wurden die beiden führenden russischen Ölkonzerne Rosneft und Lukoil von US-Präsident Trump auf die Sanktionsliste gesetzt. Diese Sanktionsverschärfungen zwingen Großabnehmer wie Indien, ihre Importe von russischem Öl signifikant zu drosseln. Diese fehlenden russischen Mengen müssen nun auf dem Weltmarkt beschafft werden, was wiederum bei der Heizöl-Preisentwicklung zu steilen Steigerungen führte. Das Ölpreis-Szenario einer befürchteten Ölschwemme mit anhaltender Überversorgung bis 2026 ist nun nicht mehr aktuell.
Ausblick: Sichern Sie sich Heizöl zu attraktiven Preisen
Angesichts der kurzfristigen Volatilität in Kalenderwoche 43 durch unerwartete Sanktionen ist es ratsam, den Markt zunächst über das Wochenende zu beobachten, in der Hoffnung auf Rücksetzer in Richtung November, sobald der Preisschock eingepreist ist. Die wichtigste strategische Priorität für Kundinnen und Kunden in Deutschland bleibt jedoch die Vermeidung der CO2-Erhöhung (von rund 17 auf 20 Cent je Liter) zum Jahreswechsel, weshalb angesichts der Lieferfristen von drei bis sechs Wochen eine zeitnahe Bestellung ratsam ist.
Aus diesem Grund rät EMOVA dazu, sich fortlaufend über Markttrends zu informieren und Heizölpreise regelmäßig zu vergleichen, um für den Heizöl-Kauf das günstigste Angebot zu finden und eine zuverlässige Wärmeversorgung im Winter sicherzustellen.
Mit unserem Heizölverbrauchsrechner können Sie schnell und einfach herausfinden, was sie tatsächlich an Heizöl nutzen. Das hilft Ihnen langfristig und beugt zu hohen Energiekosten vor!
