Nachdem die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten zu Wochenbeginn zunächst zulegen konnten, gaben sie bereits gestern wieder etwas nach. Auch heute setzt sich der Abwärtstrend an den Ölbörsen fort. Schwache Aktienkurse und ein gut versorgter Ölmarkt lassen dem Ölpreis trotz der Erwartung einer Verlängerung der Förderkürzungen durch die OPEC+ derzeit wenig Spielraum nach oben. Mit diesen Vorgaben wird auch Heizöl in Deutschland wieder günstiger.
Der kurze Höhenflug der Preise zu Beginn der Woche ist bereits wieder beendet. Das europäische Nordsee-Rohöl der Sorte Brent fällt deutlich ab und notiert aktuell bei 81,76 USD pro Barrel. Auch das amerikanische Pendant West Texas Intermediate (WTI) gibt nach und liegt mit 77,71 USD pro Barrel wieder deutlich unterhalb der psychologisch wichtigen Marke von 80 Dollar. Die Tonne Gasöl wird ebenfalls günstiger und kostet zur Stunde 734,00 USD. Der Euro gibt gegenüber dem US-Dollar nach und notiert momentan bei 1,0822 USD.
(Börsenwerte vom 31.05.2024, 09:15 Uhr)
Mit Spannung erwarten die Marktteilnehmer das Treffen der OPEC+ am Sonntag. Allgemein wird erwartet, dass das Ölkartell die bestehenden Förderkürzungen eins zu eins in die zweite Jahreshälfte überträgt. Da der Markt derzeit tendenziell eher überversorgt ist, würde jede andere Maßnahme die Ölpreise kurzfristig weiter unter Druck setzen. Dennoch bleibt der Einfluss der OPEC-Entscheidung auf die Preise begrenzt. Während sich der Iran und Russland in der Vergangenheit ohnehin nicht an die OPEC-Vorgaben gehalten haben, wünschen sich andere Länder höhere Förderquoten. Vor diesem Hintergrund könnte insbesondere eine Verschärfung der Quoten zu Unstimmigkeiten zwischen den Mitgliedsstaaten führen.
Der neue wöchentliche Bericht des amerikanischen Energieministeriums fiel diese Woche gemischt aus. Während die Rohöllagerbestände im Vergleich zur Vorwoche abgebaut wurden, stiegen die Lagerbestände der wichtigsten Produkte an. Obwohl diese Woche in den USA die Driving Season begonnen hat, liegt die Benzinnachfrage leicht unter dem Vorjahresniveau. Die Ölnachfrage liegt dagegen in etwa auf Vorjahreshöhe.
Der überregionale Durchschnittspreis für Heizöl in Deutschland liegt zum Abschluss dieser Handelswoche erneut unter einem Euro pro Liter. Auch heute ist mit weiteren Abschlägen von bis zu einem Cent pro Liter Heizöl zu rechnen. Angesichts des nach wie vor günstigen Preisniveaus decken sich sowohl private Haushalte als auch Unternehmen bereits seit Wochen mit Heizöl ein.