Die Kalenderwoche 44 war im Bereich der Heizölpreise von einer Fortsetzung des Aufwärtstrends von letzter Woche und einer hohen Sensibilität gegenüber globalen Wirtschafts- und Währungsentscheidungen geprägt. Nach der kräftigen Erholung in der Vorwoche verharrten die Preise auf einem Viermonats-Hoch, wobei die gesamte Bewegung innerhalb einer Woche (bis zum 28.10.2025) bei einem Zuwachs von knapp acht Cent je Liter lag.
Das Wichtigste in Kürze
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Heizölpreise setzen Aufwärtstrend fort und erreichen Viermonats-Hoch: Nach einer kurzen Unterbrechung legen die Heizölpreise weiter zu und stiegen am 30.10.2025 durchschnittlich um 0,8 Cent je Liter. Insgesamt haben die Preise innerhalb einer Woche um knapp acht Cent je Liter zugelegt und verharren aktuell auf einem Viermonats-Hoch. 
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Währungseffekte und US-Geldpolitik treiben die Kosten: Die US-Notenbank (Fed) senkte zwar den Leitzins, dämpfte aber die Erwartungen auf weitere Senkungen. Daraufhin legte der US-Dollar zu, was in Verbindung mit festeren Gasölpreisen und dem schwächeren Euro-US-Dollar-Verhältnis die Preise für Heizöl in Deutschland in die feste Spur zurückbrachte. 
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Handelsbeziehungen sind der zentrale Fokus bei unsicherer Entspannung: Der Markt reagiert abwartend auf weitere Details des Treffens zwischen US-Präsident Trump und Chinas Staatschef Xi Jinping. Zwar signalisierte China die Einleitung des Kaufprozesses für US-Energieprodukte, aber die fehlende verbindliche Unterzeichnung des Abkommens sorgt weiterhin für Ungewissheit. 
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Verbraucher warten ab: Angesichts des aktuellen Viermonats-Hochs und der jüngsten Preissteigerungen hat die Nachfrage der Heizölkunden abgenommen. Die Kunden haben den "Standby-Modus" eingeschaltet und warten nun auf die nächste Phase mit Abwärtsimpulsen. 
Aktuelle Preise
Das sind die aktuellen Preise in Kalenderwoche 44:
- Brent-Rohöl liegt bei 64,72 Dollar pro Barrel.
- WTI kostet heute Vormittag 60,25 Dollar pro Barrel.
- Der Gasöl-Preis befindet sich bei 717,25 Dollar pro Tonne.
- Der Euro-Dollar-Kurs beträgt 1,1568.
(Stand: 31.10.2025, 10:08 Uhr)
Hintergründe: Wie kam es zu den Veränderungen?
Währungsentwicklung und restriktivere US-Geldpolitik treiben die Importkosten
Die Maßnahmen und Aussagen der US-Notenbank (Fed) hatten einen direkten Einfluss auf die aktuelle Heizölpreisentwicklung in der Eurozone. Die Fed senkte zwar den Leitzins wie erwartet um 0,25 Prozentpunkte. Allerdings sprach Fed-Chef Jerome Powell von einer „vorsichtigen Haltung“ und dämpfte damit die Erwartungen an weitere Zinssenkungen in diesem Jahr. Als Reaktion auf diese vorsichtige Haltung legte der US-Dollar zu. Da Rohöl und Gasöl international in US-Dollar gehandelt werden, verteuerte der stärkere Dollar die Ölimporte für Käufer aus dem Euroraum. Das schwächere Euro-US-Dollar-Verhältnis war, zusammen mit festeren Gasölpreisen, ein entscheidender Faktor dafür, dass die Preise für Heizöl in Deutschland in ihre feste Spur zurückkehrten.
Positive Signale im Handelsstreit sorgen für Stabilität, aber Unsicherheit bleibt
Die Handelsbeziehungen zwischen den USA und China sind ein wichtiger, aber unsteter Faktor, der die generelle Marktstimmung beeinflusst. Der Markt reagierte abwartend auf weitere Details des Treffens zwischen US-Präsident Donald Trump und Chinas Staatschef Xi Jinping. Am Wochenende vor dem 27.10.2025 gab es die Nachricht, dass sich beide Seiten auf einen vorläufigen Rahmenvertrag im Handelskonflikt geeinigt hatten. Zudem sicherte China zu, den Kaufprozess für US-Energieprodukte (darunter Rohöl, Flüssiggas und Kohle) einzuleiten. Die Aussicht auf eine Entspannung zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt wurde an den Rohstoffmärkten positiv bewertet und stützt die Preise im Allgemeinen. Allerdings wurde eine verbindliche Vereinbarung jedoch nicht unterzeichnet. Diese fehlende Unterschrift reduziert die Ankündigungen aktuell auf mehr Symbolik als auf tatsächlichen Aktionismus.
Lagerbestände stützen, während Mitteldestillate teurer werden
Fundamentale Lagerdaten aus den USA und die Entwicklung spezifischer Produktpreise lieferten direkte Aufwärtsimpulse. Die offiziellen Daten des Departments of Energy (DOE), die am 29.10.2025 veröffentlicht wurden, lieferten Unterstützung für die Ölpreise. Diese Daten zeigten deutliche Abbauten bei Rohöl, Benzin und Destillaten und übertrafen sogar die Zahlen des American Petroleum Institute (API). Die Gasölpreise zeigten sich fester. Gasöl, ein Mitteldestillat, zu dem Heizöl gehört, hatte kurzzeitig ein 14-Wochen-Hoch erreicht. Festere Gasölpreise wirken preistreibend für den flüssigen Brennstoff. Obwohl die Wirkung nachließ, stützten die jüngsten US-Sanktionen gegen russische Energiekonzerne (Rosneft und Lukoil) die Preise kurzfristig im Handel, da Befürchtungen über den Ausfall russischer Exporte geschürt wurden.
Ausblick: Energiekosten im Blick behalten
Angesichts der anhaltend hohen Heizölpreise, die kürzlich ihr Viermonats-Hoch erreicht haben, befinden sich viele Verbraucher:innen derzeit in einer abwartenden Haltung. Die Nachfrage nach Heizöl hat spürbar nachgelassen, da viele auf günstigere Preise hoffen. Mit der aktuellen Prognose einer leicht steigenden Preisentwicklung in den nächsten Wochen empfiehlt es sich, strategisch vorzugehen.
Daher empfiehlt EMOVA, sich kontinuierlich über die aktuellen Markttrends zu informieren und die Preise regelmäßig zu vergleichen, um beim Heizöl-Kauf das beste Angebot zu finden und eine zuverlässige Wärmeversorgung für den Winter zu gewährleisten.
Nutzen Sie auch unseren Heizölverbrauchsrechner, um schnell und einfach Ihren tatsächlichen Heizölverbrauch zu ermitteln. So behalten Sie Ihre Energiekosten im Blick und können langfristig sparen!
 
              
 
                
              
                
             
                
              
                
             
                
              
                
            