Was bedeutet „Photovoltaik nachrüsten“?
Beim Nachrüsten einer Photovoltaikanlage handelt es sich um die nachträgliche Installation eines Systems zur solaren Stromerzeugung auf einem bereits bestehenden Gebäude. Dies betrifft in der Regel Ein- und Mehrfamilienhäuser, aber auch gewerblich genutzte Immobilien. Dabei wird meist eine Dachanlage installiert, alternativ kommen auch Fassaden oder Freiflächen infrage.
Während klassische Dachanlagen häufig im Mittelpunkt stehen, erfreuen sich auch kompaktere Systeme wie Balkonkraftwerke, Mini-Solaranlagen und sogenannte Plug-and-Play-Solaranlagen zunehmender Beliebtheit – insbesondere bei Mietobjekten oder Wohnungen mit eingeschränkten Installationsmöglichkeiten. Diese Varianten bieten einen niedrigschwelligen Einstieg in die solare Stromerzeugung und lassen sich teilweise sogar ohne Fachbetrieb anschließen.
PV-Anlage nachrüsten: die Voraussetzungen
Um eine PV-Anlage nachrüsten zu können, muss die Immobilie bestimmte Voraussetzungen erfüllen:
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Tragfähigkeit des Daches: Die Dachkonstruktion muss das zusätzliche Gewicht der Solarmodule sowie der Unterkonstruktion tragen können.
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Ausrichtung der Solaranlage und Dachneigungswinkel: Optimal sind Südausrichtungen mit einem Neigungswinkel von etwa 30 bis 35 Grad. Auch Ost-West-Ausrichtungen sind möglich, führen jedoch zu einer geringfügig geringeren Stromausbeute.
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Kein Schatten: Bäume, Nachbargebäude oder Aufbauten (z. B. Schornsteine) sollten den Einstrahlungswinkel der Sonne möglichst wenig beeinträchtigen.
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Elektrische Infrastruktur: Das bestehende Stromnetz im Gebäude muss für die Einspeisung des erzeugten Stroms geeignet sein. In manchen Fällen sind Modernisierungen notwendig.
Tipp: Ein Fachbetrieb oder ein Energieberater von EMOVA kann eine präzise Einschätzung liefern und gegebenenfalls Verbesserungen vorschlagen.
Technologische Entwicklungen machen Nachrüstung attraktiver
Moderne Photovoltaiksysteme sind mittlerweile leichter, leistungsstärker und flexibler einsetzbar als Modelle früherer Generationen. Das macht sie besonders geeignet für die Nachrüstung – auch auf älteren Gebäuden. Hinzu kommt die zunehmende Verfügbarkeit von (virtuellen) Stromspeichern wie einer Stromcloud, mit denen sich der Eigenverbrauch deutlich steigern lässt. In Kombination mit einem intelligenten Energiemanagementsystem kann der selbst erzeugte Strom optimal genutzt werden, beispielsweise für die Nutzung von Haushaltsgeräten oder zum Laden eines Elektrofahrzeugs mittels passender Ladeinfrastruktur.
Selbst wenn keine großflächige Dachinstallation möglich ist, lassen sich mit Mini-Solaranlagen oder einem Balkonkraftwerk erste Schritte in Richtung Solarstrom unternehmen – und das unabhängig, flexibel und oft ohne großen Aufwand.
Wirtschaftlichkeit und Fördermöglichkeiten
Eine nachgerüstete PV-Anlage ist nicht nur ein Beitrag zur Reduktion von CO₂-Emissionen, sondern auch eine lohnende Investition. Die Stromkosten lassen sich langfristig deutlich senken – je nach Eigenverbrauchsquote und Strompreisentwicklung. Zudem profitieren Sie in Deutschland von verschiedenen Förderprogrammen, unter anderem durch die KfW-Bank, das BAFA oder regionale Förderstellen. Auch die Einspeisevergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) kann zur Refinanzierung beitragen.
Photovoltaikanlage nachrüsten: Der Schlüssel zu unabhängiger Energie
Die Nachrüstung von Photovoltaikanlagen ist für viele Bestandsgebäude technisch möglich und wirtschaftlich sinnvoll. Sie bietet eine zukunftsfähige Möglichkeit, aktiv zur Energiewende beizutragen, Energiekosten zu senken und die Unabhängigkeit von externen Energieversorgern zu erhöhen. Eine professionelle Beratung und Planung ist jedoch unverzichtbar, um die individuellen Gegebenheiten optimal zu berücksichtigen.
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